Stadt der Zukunft: Die alternde Stadt

„Die alternde Stadt“ war Thema bei der zweiten Veranstaltung der Wiesbadener SPD im Rahmen der Reihe „Wiesbaden – Stadt der Zukunft“, und wie auch beim Auftakt war das Interesse groß: knapp 100 Bürgerinnen und Bürger wollten sich im Café Maldaner informieren und mitdiskutieren.

Moderator Matthias Friedrich vom Wiesbadener Kurier legte dann auch mehrmals den Finger in die Wunde, wenn er die Themen Ehrenamtliches Engagement, städtebauliche Rahmenbedingungen oder Alten- und Pflegeheime ansprach. Auf dem Podium gaben der Geschäftsführer der AWO Frankfurt, Dr. Jürgen Richter, der Direktor der Volkshochschule Wiesbaden, Hartmut Boger, sowie Bernd Kühnemund, Vorsitzender des Wiesbadener Seniorenbeirates, erste Impulse, bevor das lebhafte Publikum mitdiskutieren konnte.
Dabei ging es auch um die „politische und Gesellschaftliche Macht der Älteren“. Hartmut Boger verwies darauf, dass gerade einmal acht Prozent der Bundestagsabgeordneten älter als 60 Jahre sind. Gleichwohl bewertete Bernd Kühnemund den Einfluss der älteren Generation als (politische) Konsumenten durchaus als bemerkenswert.
Für Kühnemund und den AWO-Geschäftsführer Jürgen Richter steht zudem fest, dass die Gesellschaft einen Umgang mit den älter werdenden Migranten finden müsse. Diese Gruppe würde nämlcih nicht – wie häufig angenommen und von selbst auch beabsichtigt – wieder in ihre Heimatländer zurückkehren, sondern „in Deutschland und damit auch in Wiesbaden alt werden“. In Wiesbaden wird es in diesem Zusammenhang eine Analyse der Hochschule Rhein-Main in Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat im Westend und in Biebrich für die griechischen und türkischen Migranten geben.
In der anschließenden Diskussion ging es dann vor allem um die Situation alter Menschen, um die Angebote für diese Gruppe in Wiesbaden und um die Möglichkeit des ehrenamtlichen Engagements von „frischen Ruheständlern“.