SPD: Mehr Sachlichkeit bei DTM-Diskussion

Zu mehr Sachlichkeit ruft die SPD-Rathausfraktion in der Diskussion um die geplante Vorstellung der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) rund um das Kurhaus auf. "Wir werden uns die Veranstaltung anschauen und den Gewinn für die Stadt genauso prüfen wie mögliche negative Folgen für das Kurhaus-Ensemble", erklärt der planungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Kai-Christofer Burghard.

Die SPD mache kein Hehl daraus, dass man "Bauchschmerzen" angesichts einer Veranstaltung habe, die von anderen Städten abgelehnt wurde, weil sie nicht mehr ins aktuelle ökologische Konzept passe. "Gleichwohl ist die Präsentation solche eines Motorsport-Events auf der Wilhelmstraße nicht der Untergang des Abendlandes, schon gar nicht aus der Sicht des Denkmalschutzes", so Burghard weiter.

Wie bei so vielen Veranstaltungen gelte es deshalb, die Vor- und Nachteile abzuwägen und nach der Veranstaltung – durchaus kritisch – Bilanz zu ziehen. "Ob solch eine Präsentation Wiesbaden als Sportstatt voranbringt, wie nun behauptet wird, wage ich zu bezweifeln", meint der SPD-Politiker. Allerdings dürfe eine "gesunde Skepsis" gegenüber der ständig wachsenden "Eventisierung" der Innenstadt nicht dazu führen, dass in Wiesbaden Grabesruhe herrsche.

Burghard zeigt sich allerdings einmal mehr enttäuscht darüber, wie die Stadtspitze unzureichend über die geplante Veranstaltung informiert: "Wieso geht der Oberbürgermeister nicht offen mit solch einer Idee um? Warum ist sich die Jamaika-Koalition nicht einig, wenn es um die Vermarktung der Stadt geht? Wieso zeigt sich der Denkmalschutz vom Verhalten des Magistrats immer wieder erst im Nachhinein informiert und hat in unserer schönen Stadt schon fast aufgegeben, auf die Erhaltung von Baudenkmälern hinzuweisen", fragt Burghard. Die SPD-Fraktion wird deshalb ein generelles Nutzungskonzept für das Areal rund um das Kurhaus fordern, damit klar wird, was die Stadt an Veranstaltungen will und was nicht.