Gerich: „Licht und Schatten bei Einzelhandels-Studie“

"Wir sehen in der jetzt vorgestellten Einzelhandels-Studie für Wiesbaden viel Licht aber auch einigen Schatten", kommentiert der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Sven Gerich, die Untersuchung des Instituts GMA. Besonders die Forderung nach einem Mega-Möbelmarkt in Kastel sorge doch für Verwunderung: "Ausgerechnet in der Zeit, in der der Markt im Parlament umstritten ist und vom städtischen Einzelhandel abgelehnt wird, kommt diese unverblümte Forderung eines von der Stadt bezahlten Instituts."

Richtig sei, dass ein gelungener Mix aus kleinen Geschäften und Boutiquen das Erfolgsrezept einer Einkaufsstadt ausmache, so der SPD-Politiker: "Die SPD-Position, wie etwa bei der kleinen Schwalbacher Straße aktiv Möglichkeiten für Einkaufsflair zu schaffen, ist damit Erfolg versprechend. Städtisches Handeln kann also fördern, eine reine Investorenhörigkeit hingegen erscheint wenig sinnhaft".

Gerich erinnert jedoch auch daran, dass die GMA nicht unumstritten sei: So habe sie eine umstrittene Studie zum Kaufverhalten in der Moritzstraße vorgelegt. Und die Stadt habe jüngst die Zusammenarbeit mit einem Geographie-Professor der Universität Mainz beendet, weil dessen Zahlen nicht ausschließlich positiv für Wiesbaden ausgefallen waren. Gerich: "Ein Schelm, wer Arges dabei denkt. Wir wollen hier zwar nichts unterstellen, aber die Aussage für einen Möbelmarkt zu dieser Zeit ist doch problematisch, zumal der Planungsverband diese Nachfrage nicht gesehen hat und jetzt außerdem zusätzlich ein Riesenmarkt in Bad Vilbel entsteht."

Man müsse zudem hinterfragen, wie die Aufwertung des innerstädtischen Handels mit mehr kleinen Geschäften – wie in der Studie gefordert – zu einem Mega-Markt auf der Grünen Wiese passe. Die SPD bleibe daher bei der Ablehnung dieses monströsen Projekts, das kaum Nutzen für die Stadt, angesichts zu erwartender Verkehrsbelastung aber viele Nachteile für Kastel bringe.