„Die Maschinisten der Zukunft sind Wissensspezialisten“, sagte die Leiterin der Wiesbadener Arbeitsagentur, Dr. Carola Voelkel, bei der vierten Veranstaltung der SPD-Reihe „Wiesbaden – Stadt der
Zukunft“ zum Thema „Arbeit in der Stadt“, die von FAZ-Redakteur Dr.
Ewald Hetrodt moderiert wurde. Damit hatte Sie den Kern der Sache getroffen, um den sich die Diskussion im frisch renovierten Friedrich-Naumann-Saal an der Marktkirche drehte.
Denn die Anforderungen in nahezu allen Berufen seien in den letzten Jahren enorm gestiegen, darin waren sich die Podiumsteilnehmer, neben Voelkel, auch Klaus Repp, Präsident der Handwerkskammer Wiesbaden, Günther Craß, Geschäftsführer InfraServ Wiesbaden, Dr. Kai Eicker-Wolf, DGB-Hessen-Thürigen und Bertram Theilacker, Vorstand Nassauische Sparkasse, einig. Zudem seien immer mehr neue Berufe hinzugekommen.
„Auch in Zukunft wird die Wirtschaft versuchen, den Kostenfaktor
Arbeitskraft zu reduzieren. Deshalb brauchen wir Innovation um weiterhin Menschen in Arbeit zu bringen. Das wird auch gelten, wenn die in Zukunft die Zahl der Arbeitskräfte geringer wird“, prognostizierte Bertram Theilacker.
Wie groß der Nachholbedarf Deutschlands beim Thema Bildung ist, unterstrichder Wirtschaftswissenschaftler Eicker-Wolf, der darauf hinwies, dass es nur vier Industrieländer gibt, die nach Informationen der OECD bei den Bildungsausgaben hinter Deutschland rangieren. Trotz aller Bemühungen auch der Wiesbadener Wirtschaft um Qualifikation von Azubis seien hier zur Verbesserung der Situation noch sehr viel mehr Anstrengungen erforderlich.
Auch das Problem der Qualität von Arbeit wurde angesprochen. Mit 22 Prozent der Beschäftigten im Niedriglohnsektor weise Deutschland die höchste Quote in diesem Bereich auf, so Dr. Eicker-Wolf.
Auch die Anregungen aus dieser Veranstaltung will die SPD in die
Diskussion ihres Kommunalwahlprogramms einbringen.