Wir begrüßen die Idee einer humanitären Sprechstunde für Menschen ohne Papiere in Wiesbaden und sehen damit die Koalition endlich auf einem guten Weg, Flüchtlinge zu unterstützen, so Hans-Peter Schickel, integrationspolitischer Sprecher der SPD-Rathaus-Fraktion. Allerdings wundert uns das Vorgehen ein wenig, denn weder im betreffenden Ausschuss vergangene Woche, noch auf der Tagesordnung der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung ist ein entsprechender Antrag zu finden gewesen, so Schickel. Auch sei vor der bombastischen Ankündigung mit der SPD nicht gesprochen worden
Außerdem sei man seitens der SPD ob der Grünen Doppelmoral, das Thema nun in dieser Weise zu besetzen, verblüfft: Ich erinnere daran, dass die Grünen dem städtischen Zuschuss für den Flüchtlingsrat von 15.000 Euro pro Jahr in allen Haushaltsberatungen seitdem sie sich in der Jamaika-Koalition befinden, ihre Zustimmung verweigert haben, sagt der SPD-Politiker. Damit wurde eine effektive Arbeit des Flüchtlingsrates eingeschränkt. Nun eine Sprechstunde für einen Teil der von der Arbeit des Flüchtlingsrates betroffenen Personen einrichten zu wollen, sei zwar von der Sache her in Ordnung, offenbare aber die Inkonsequenz und das kurze Gedächtnis grüner Politik.