Die SPD hat die Initiative ergriffen und vergangene Woche alle großen gesellschaftlichen Gruppen zur Neugründung eines Runden Tisches gegen Rechtsextremismus eingeladen. Dennoch ist für uns die komplette Aufarbeitung der Geschehnisse im Vorfeld des 8. Mai vonnöten, so Schickel. Der SPD-Politiker weist vor allem auf das Zeitfenster hin: Denn genau an dem Tag, an dem das Stadtparlament den Beschluss zur möglichen Verhinderung der Nazi-Demo diskutiert habe, sei von der Ordnungsdezernentin die Erlaubnis zur Demo in Erbenheim an die NPD-Jugend gegeben worden. Und wir haben nichts davon erfahren, zeigt sich Schickel mehr als verwundert.
Der SPD-Politiker erinnert an die vielen Projekte des Mahnens und Erinnerns, die in Wiesbaden vor allem von CDU und SPD gemeinsam getragen wurden. Das Namentliche Gedenken, die Schlachthoframpe und die Integrationspolitik sind Beispiele für gelungene Kooperation. Dahin wollen wir wieder zurück und fordern deshalb die CDU-Dezernentin auf, die Ereignisse rund um den 8. Mai lückenlos aufzuklären, betont Schickel. Dazu gehöre nach Meinung der Wiesbadener SPD auch eine Entschuldigung bei den von Dezernentin Zeimetz beleidigten Bundes- und Landtagsabgeordneten Heidemarie Wieczorek-Zeul und Ernst-Ewald Roth. Roth sei sogar vom Hessischen Innenminister Volker Bouffier für sein besonnenes Handeln während der Demonstration ausdrücklich gelobt worden, Frau Zeimetz sollte daher einsehen, dass sie sich mit ihrer Kritik vergriffen habe.
Schickel will genau wie SPD-Chef und Sozialdezernent Arno Goßmann in die Zukunft schauen und gemeinsam mit allen demokratischen Kräften dafür sorgen, dass Wiesbaden künftig wie andere Kommunen auch parteiübergreifend Flagge zeigt gegen neonazistische Umtriebe.