SPD: Nur OB Müller ist Schuld an der VCW-Misere

„Wir schätzen Herrn Klindworths Engagement als Sponsor für einen Wiesbadener Sportverein sehr, aber das rechtfertigt doch nicht, Unwahrheiten in die Welt zu setzen.“ Mit diesen Worten kommentiert der sportpolitische Sprecher der Rathaus-SPD, Michael David, die Aussagen des VCW-Förderers Klindworth zum Neubau einer Sporthalle. „Bei allem Verständnis für die Nöte des VCW wollen wir doch mal die Fakten klarstellen: Es war die SPD, die im Frühjahr 2007 in einem Antrag im Stadtparlament eine bundesligataugliche Halle für den VCW gefordert hat und es war OB Müller, der aus diesem Wunsch ein 90 Millionen-Projekt am Platz der Deutschen Einheit gemacht hat und zur Finanzierung ein undurchsichtiges PPP-Modell auflegen wollte, das die SPD bereits vor zwei Jahren abgelehnt hatte“, so David.

„Das heißt im Klartext, die Visionen des Oberbürgermeisters würden den Steuerzahler 90 Millionen Euro kosten.“ Die SPD hingegen habe als oberstes Ziel immer wieder den Bau einer Schulsporthalle für die Elly-Heuss-Schule gefordert und sich einer Kombination mit einer bundesligatauglichen Halle für den VCW nicht verschlossen. „Aber dass sich der OB dann mit überteuerten PPP-Projekten in den Regen stellt, ist doch nicht die Schuld der SPD. Frühzeitige Kommunikation und Transparenz bei komplexen Fragestellungen tragen nämlich normalerweise dazu bei, solche Projekte mit einem Schirm der breiten Zustimmung ins Trockene zu bringen – dies ist aber unterblieben!“

Die SPD stehe wie keine andere Wiesbadener Partei zum VCW und habe dies durch Anträge und Fragen immer wieder dokumentiert. „Vielleicht fragt Herr Klindworth einmal den Oberbürgermeister, warum sich innerhalb von sechs Monaten ein Fußballstadion für 12.000 Zuschauer errichten lässt, aber eine Halle für 2.500 Sportbegeisterte offenbar ein Riesenproblem darstellt“, spielt der SPD-Politiker den Ball an den VCW-Sponsor zurück. Die Wiesbadener Sozialdemokraten empfänden es daher als „starkes Stück“, wenn sie nun für eine wirtschaftliche Fehlplanung die ausschließlich der Oberbürgermeister zu verantworten habe, angegriffen würden.