SPD spricht sich für ESWE-Biomassekraftwerk auf der Deponie aus

Nach umfangreichen Gesprächen mit ESWE, der Bürgerinitiative KeKoWi und externen Experten hat sich die Wiesbadener SPD-Fraktion dazu entschlossen, dem Projekt Biomassekraftwerk auf der Dyckerhoff-.Deponie zuzustimmen. „Wir sehen mit dem Bau des Biomassekraftwerks eine Chance für die Stadt, den umweltpolitischen Zielen der CO2-Reduktion und der Erzeugung regenerativer Energie näher zu kommen“, sagt der Fraktionsvorsitzende der Rathaus-SPD, Axel Imholz.

„Es ist ein Fakt, dass Altholz verbrannt werden muss“, ergänzt der umweltpolitische Sprecher der Fraktion, Klaus Ries. „Warum sollen wir dies anderen Anbietern überlassen und beim Transport von Wiesbadener Altholz zu diversen Verbrennungsanlagen mehrere Tausend Tonnen CO2 pro Jahr produzieren“, fragt der Umweltpolitiker.

„Für die SPD bestehen in dem Biomasse-Projekt mehr Chancen als Risiken“, fasst Imholz die Position der SPD zusammen: „Der Deponiestandort wird immer mehr auch zum Energielieferanten, das Wiesbadener Holz bleibt vor Ort, Transportwege werden eingespart, ESWE erhält ein neues Geschäftsfeld und die Umweltbilanz der lokalen Stromproduktion wird verbessert.“

Allerdings wird die Wiesbadener SPD im Verfahren zum Bau des Kraftwerks einige Vorschläge machen, um die Umweltbilanz noch weiter zu verbessern. „Unsere Hauptforderung ist, dass das Kraftwerk beim Ausstoß von Schadstoffen deutlich unter den rechtlichen Grenzwerten bleibt“, so Ries. Dies gelte für Stickoxide ebenso wie für Feinstäube. Zudem schlagen die Sozialdemokraten vor, die von ESWE geplanten Maximalmengen zur Verbrennung so genannter A-III- und A-IV-Hölzer festzuschreiben. So sollen maximal 70 Prozent der Gesamtmenge aus A-III-Hölzern bestehen und maximal 20 Prozent A-IV-Hölzer, die Lacke und Farben enthalten können.

Weitere Forderungen der Wiesbadener SPD beziehen sich auf eine Minderung der Staubemissionen bei der Altholzlagerung und –aufbereitung. Auch soll festgelegt werden, dass keine Klärschlämme, Industrieschlämme oder sonstiger belasteter Müll verbrannt werdend darf. Der Brandschutz und die regelmäßige Abgasmessung durch ein unabhängiges Institut sollen ebenfalls Teil eines Durchführungsvertrages der Stadt mit ESWE sein. Schließlich wird die vertragliche Festschreibung der ausschließlich regionalen Belieferung mit Altholz angestrebt.