SPD: Planungen für Gaskraftwerk gehen in die richtige Richtung

„Plötzlich geht es also doch und dabei wurde uns doch immer erzählt, es gebe nach 2014 auf dem Markt kein Erdgas mehr zum wirtschaftlichen Betrieb eines Gas- und Dampfkraftwerks“, zeigt sich der umweltpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Klaus Ries, erfreut über die Absichten der Kraftwerke Mainz Wiesbaden (KMW). Die KMW hatte mitgeteilt, sie plane nun doch ein zweites Gaskraftwerk auf der Ingelheimer Aue.

„Hohn und Spott mussten alle Kohlekraftwerksgegner einstecken. Man hat uns seitens der CDU sogar vorgeworfen, wir könnten nicht rechnen und seien naiv. Und jetzt hört man lapidar, ein Gaskraftwerk sei plausibel und würde sich rechnen“, so Ries. Prinzipiell zeige sich die SPD-Fraktion über den Sinneswandel der KMW erfreut, der SPD-Umweltpolitker erinnert allerdings an die Gesamtkonzeption, die seine Fraktion bereits seit Jahren einfordere: „Wir haben einen Energieplan für Wiesbaden angemahnt, aber die Jamaika-Koalition samt ihrer Grünen Umweltdezernentin hat immer nur genickt und dann nichts vorgelegt. Dieser Energieplan sollte im Detail aufschlüsseln, wie es um Energiebedarf und –versorgung in Wiesbaden künftig bestellt ist.“

„Die Wiesbadener SPD hat in ihrem Kommunalwahlprogramm mehrere Vorschläge aufgezeigt, wie die ehrgeizigen Ziele zur Versorgung mit erneuerbaren Energien erreicht werden können“, so Ries. Es werde daher genau zu prüfen sein, wie viele Gaskraftwerke auf der Ingelheimer Aue in Zukunft noch Sinn machten, um den eigenen Produktionsstandort für Strom nicht zu gefährden und gleichzeitig den Einstieg in die erneuerbaren Energien nicht zu verpassen, schließt der SPD-Politiker.

Ries betont allerdings: „Was definitiv nicht mehr in die Landschaft passt, ist eine Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke – schon gar nicht für das Pannen-AKW-Biblis, dem jetzt vom Öko-Institut erhebliche Sicherheitsmängel bescheinigt wurden.“ Hier zeige sich wieder einmal welche klientelorientierte Politik Schwarz-Gelb betreibe – in Wiesbaden lange genug „Partner“ der Grünen. „Mit den verlängerten Atomlaufzeiten macht die Bundesregierung es den erneuerbaren Energien wieder einmal ein Stück schwerer.“