Zur Jugendpolitik gehört mehr, als sich vor einen parteipolitischen Karren spannen zu lassen und gebetsmühelenartig der Mutterpartei nachzuplappern, man bräuchte mehr Parkplätze in der Innenstadt. Diese Position vertritt der jugendpolitische Sprecher der SPD-Rathausfraktion, Christoph Manjura. Die FDP-Jugendorganisation hatte sich per Pressemeldung zu Wort gemeldet und behauptet, die Wiesbadener Innenstadt verlöre an Attraktion, wenn nicht mehr Parkplätze geschaffen würden. Ein naiver und durchsichtiger Versuch, der FDP-Forderung nach einem städtisch subventionierten Tiefgaragengeschoss für die EBS noch etwas jugendliche Notwendigkeit anzudichten, sagt Manjura.
Was benötigt werde, um junge und kreative Menschen in die Stadt zu locken, seien angesagte Treffpunkte, Szenelokale und Kultureinrichtungen. Wenn es das alles gibt, dann kommen die Leute schon, so Manjura. Gleichzeitig zeigt sich die SPD erstaunt über Forderungen der Jungen Liberalen, das Bussystem müsse ausgebaut und zu verbessert werden. Verkehrsdezernent Pös gehört doch zur FDP, da müsste es dem forschen ÖPNV-freundlichen Parteinachwuchs doch ein Leichtes sein, die Verbesserungen alle prüfen zu lassen, meint der SPD-Politiker kopfschüttelnd. Manjura erinnert daran, dass es die FDP war, die zuerst das Stadtbahn-Projekt gemeinsam mit der CDU beerdigt hat, um dann keinen weiteren Cent in die eigentlich versprochene Aufwertung des Bussystems zu stecken. Also eine Meinungsäußerung, die nichts mehr sei als heiße Luft in Reinform, schließt Manjura.