
Es hat mehr als ein Geschmäckle, wenn die Stadt Wiesbaden ein Gutachten zu den HSK in Auftrag gibt, obwohl der Aufsichtsrat der Kliniken dies als nicht notwendig ansieht, kommentiert der parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion Sven Gerich die Beauftragung einer Analyse der HSK durch CDU-Oberbürgermeister Müller. Dass dann für magere 16 Gutachten-Seiten auch noch 80.000 Euro an eine Beratungsfirma gezahlt werden, in der der Präsident der Elite-Uni EBS im Verwaltungsrat sitzt, macht uns sehr nachdenklich, so Gerich, der ankündigt, den Vorgang im Revisionsausschuss zu thematisieren.
Generell wollen wir wissen, welche HSK-Gutachten für welche Kosten bei welchen Beratungsfirmen in Auftrag gegeben wurden, erläutert der SPD-Politiker die Absicht seiner Fraktion. Außerdem interessiert uns, warum der Oberbürgermeister ein weiteres Gutachten in Auftrag gibt und nicht der Aufsichtsrat der HSK oder zumindest der zuständige Dezernent. Es sei schon außergewöhnlich, dass ein CDU-Oberbürgermeister seinem CDU-Dezernentenkollegen offenbar nicht zutraue, Beratungsunterlagen für die Zukunft der HSK einzuholen und meine, dies auch noch erledigen zu müssen.
Im Interesse der Stadt sollten die beiden CDU-Politiker lieber miteinander als gegeneinander arbeiten, meint Gerich, der auf den Inhalt des Gutachtens gespannt ist. Ob es zudem sinnvoll ist, ein auf Logistikberatung spezialisiertes Consulting-Unternehmen mit der Analyse der Kernprobleme einer Klinik zu beauftragen, bei dem auch noch der von der Stadt abhängige EBS-Präsident im Verwaltungsrat sitzt, darf überdies bezweifelt werden aber auch darüber werden wir im Revisionsausschuss sprechen, so Gerich abschließend.