SPD kritisiert Studie zum Gesundheitsstandort

„Wenn es um Elitenförderung und Alimentierung einer Privat Uni geht, scheint dem CDU-geführten Magistrat nichts zu teuer zu sein.“ Anders kann der parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Rathausfraktion, Sven Gerich, sich nicht erklären, warum bei einem Institut der European Business School (EBS) eine Studie in Auftrag gegeben werden soll, die dreimal so teuer wäre wie ursprünglich beschlossen.

Für das 2007 beschlossene Projekt „Standortpositionierung ‚Wiesbaden der Gesundheitsstandort’“ sollte ein externes Beratungsunternehmen eine Analyse zum Gesundheitsstandort Wiesbaden anfertigen, 20.000€ waren dafür angesetzt, knapp 58.000€ sollen es nun sein. Andere Projektziele, wie der Aufbau einer Internetplattform, seien einfach nicht abgearbeitet worden. „Um den Gesundheitsstandort ging es in diesem Projekt offenbar weniger, eher um einen gutdotierten Auftrag an eine private Hochschule. Sonst wäre in den letzten Jahren mehr passiert“, stellt der SPD-Stadtverordente fest.

Dass der Oberbürgermeister und Kämmerer Dr. Müller, gleichzeitig im Vorstand der EBS-Stiftung sitze, die Zuschüsse zu den Kosten der Lehre und Forschung sowie zu den Sachkosten leiste, findet der SPD-Politiker bemerkenswert. Der Kämmerer nehme seine Aufgabe Zuschüsse zu akquirieren wohl einfach sehr ernst, bemerkt Gerich ironisch. „Durch Alimentierung eine Privat-Uni anzuschieben ist nicht die Aufgabe einer Stadt und wenn die Aufträge plötzlich dreimal so teuer werden, dann muss das thematisiert werden. Das werden in den Ausschüssen auch tun“, kündigt Gerich an.