
Nachdem immer weitere direkte und indirekte Förderungen für die Ansiedlung der European Business School (EBS) in Wiesbaden bekannt werden, zeigt sich die SPD-Rathausfraktion zunehmend irritiert über den Umfang dieser Unterstützungsleistungen. Jetzt ist es also laut Medienbericht auch noch eine Landesbürgschaft in Höhe von 36 Millionen, die den Bau des Gebäudes finanziell absichern soll. Wir fragen uns, was als nächstes Bonbon kommt, so Sven Gerich, Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Fraktion.
Wir sind gespannt, wann die 100-Millionen-Euro-Grenze erreicht wird und sind sehr skeptisch, dass diese direkten Zuwendungen, Gutachten-Aufträge, Projektfinanzierungen, Bürgschaften und Tiefgaragen-Bauten wirklich noch in irgendeinem Verhältnis zum Ertrag stehen; so Gerich.
Aber wenn man sich natürlich auf seinen Kumpel, den FDP-Kreisvorsitzenden, verlassen kann und mit dem Oberbürgermeister ein Ding gedreht hat, dann scheinen die Millionen von Stadt und Land nur so zu sprudeln; zeigt sich Gerich fassungslos. Die EBS ist dank ihrer Müller-Rentsch-Conection das bestunterstützte private Unternehmen in Wiesbaden. Dabei predige die Hochschule, die sich zwar überall Uni nennt, dies aber offiziell noch nicht darf, doch das genaue Gegenteil: Staatsferne und privates Unternehmertum bringe man dort den Studenten bei. Klar, dass das offenbar immer für andere gilt, nicht aber für die eigene Einrichtung; so Gerich, der abschließend darauf hinweist: Und das in einer Zeit, in der den staatlichen Hochschulen unter anderem der FH Rhein-Main in Wiesbaden 30 Millionen gekürzt werden. Unfassbar.