Die Wiesbadener SPD hat Arno Goßmann, Sigrid Möricke und Axel Imholz für den hauptamtlichen Magistrat nominiert. Beim Parteitag am 27. Mai in Erbenheim erhielten alle drei Kandidaten überzeugende Ergebnisse. So wurde Goßmann mit 96 von 106 Stimmen, Imholz ebenfalls mit 96 (von 105 Stimmen) und Möricke mit 94 (von 107) Stimmen nominiert. Laut Koalitionsvereinbarung mit der CDU wird die SPD die Verantwortung für das Sozialdezernat, das Bau- und Verkehrsdezernat sowie das Bürgermeisteramt übernehmen. Die Wahl der neuen Dezernenten erfolgt voraussichtlich am 1. September 2011.
Als Bürgermeister nominiert die SPD den bisherigen Sozialdezernenten und Parteivorsitzenden Arno Goßmann, 58. Der Jurist Goßmann wird dann als Stellvertreter des Oberbürgermeisters die Bereiche Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz leiten, sowie das Rechtsamt und die Kliniken. Dazu zählt auch die Verantwortung für den Neubau und die Zukunft der HSK in kommunaler Trägerschaft.
Goßmann war 1985 bis 1992 Stadtverordneter und 1991 bis 1992 Fraktionsvorsitzender der SPD. Vor seiner Wahl zum Sozialdezernenten 2007 war er Referatsleiter für Gesundheitsberufe im hessischen Sozialministerium. Als Sozialdezernent hat Arno Goßmann vor allem beim Ausbau der Kinderbetreuung Akzente gesetzt.
Das Stadtentwicklungsdezernat soll von der gebürtigen Rheingauerin Sigrid Möricke geführt werden. In diesem Dezernat sind alle Bauämter zusammengefasst, es ist zuständig für alle Bauten, die Stadtentwicklung und den Verkehr auf Schiene und Straße. Die 47 Jahre alte Diplom-Verwaltungswirtin Möricke kennt Wiesbaden gut, sie machte ihre Ausbildung bei der Stadt und war 1987 bis 1989 für die Sanierung des Rathauses zuständig. 1993 zog Sigrid Möricke für die SPD ins Wiesbadener Stadtparlament ein und engagierte sich sechs Jahre im Ausschuss für Planung, Bau und Verkehr. Anschließend widmete sich die Mutter eines Sohnes ihren Aufgaben im Hessischen Wirtschaftsministerium, wo sie als persönliche Referentin des Ministers Lothar Klemm und anschließend bis heute in mehreren Referaten der Abteilung Verkehr und Straßenbau tätig war.
Sigrid Möricke, mittlerweile Referatsleiterin mit Führungsverantwortung, bringt vor allem für die ambitionierten Verkehrsprojekte der künftigen Wiesbadener Rathauskoalition jede Menge Fachwissen mit. Sie war im Wirtschaftsministerium bei der Gründung des Rhein-Main-Verkehrsverbundes dabei, ebenso bei der Initiierung des Projekts Staufreies Hessen 2015 und ist beruflich mit der Gründung der ivm Gesellschaft für ein integriertes Verkehrsmanagement befasst. Sigrid Möricke ist damit nicht nur Kennerin aller Fragen rund um Schienen-, Straßenverkehr und ÖPNV, sondern auch Expertin auf der Ebene der regionalen Zusammenarbeit.
Als Schwerpunkte ihrer Arbeit sieht Sigrid Möricke neben dem Ausbau des ÖPNV in Wiesbaden auch die Anbindung der Landeshauptstadt an die Region, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und das Thema Transparenz bei öffentlichen Vorhaben.
Für das Amt des Sozialdezernenten schlägt die SPD den 45-Jahre alten Kommunikationsberater Axel Imholz vor. Der derzeitige Vorsitzende der SPD-Rathausfraktion bringt hierfür langjährige politische Erfahrung mit. Als Kenner der Wiesbadener Politik hat sich Imholz, der erstmals 1989 ins Stadtparlament gewählt wurde, den Ruf eines Politikers mit hervorragender Sachkenntnis städtischer Politik bis in die Detailfragen hinein erarbeitet. Vor seiner freiberuflichen Tätigkeit als Kommunikationsberater (Schwerpunkt: Presse- & Öffentlichkeitsarbeit) war der studierte Geistes- und Sozialwissenschaftler Pressesprecher des SPD-Bezirks Hessen-Süd und anschließend Geschäftsführer der SPD-Rathausfraktion.