
Die Verschiebung des Nördlichen Gegenanfluges über Wiesbadener Gebiet ist jetzt schon über zweieinhalb Monate her, aber trotz der Proteste aus der Bürgerschaft und trotz gemeinsamer Treffen der Dezernentin mit der Deutschen Flugsicherung (DFS) hat diese noch kein bisschen reagiert!", sagte der Umweltpolitische Sprecher der SPD-Rathausfraktion, Dennis Volk-Borowski. "So kann man mit den berechtigten Interessen der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt nicht umgehen! Wir müssen nun den Druck verstärken und mit einem gemeinsamen Vorgehen im Stadtparlament klar machen, dass wir uns das nicht gefallen lassen", so Volk-Borowski weiter.
CDU und SPD haben daher bereits in der ersten Sitzung des Stadtparlamentes eine Resolution zum Fluglärm eingebracht. Am kommenden Dienstag steht das Thema nun in einem Antrag auf der Tagesordnung des Umweltausschusses. CDU und SPD fordern neben der Fortführung der Klage zur Einhaltung des Mediationsergebnisses (Stichwort: Nachtflugverbot) die Prüfung einer weiteren Klage gegen die Verlagerung der Flugrouten sowie eine generelle Optimierung des Anflugverfahrens. Dazu Volk-Borowski: Am Beispiel von London Heathrow kann man sehen, wie es an einem vergleichbarem Flughafen gelungen ist, die Lärmbelastung der Anwohner zu vermindern: Anders als in Frankfurt, wo die Flugzeuge schon 50 km vor dem Flughafen auf eine Perlenschnur gereiht werden und dann lange in niedriger Höhe über dichtbesiedelten Gebiet fliegen, ziehen die Flugzeuge in London in großer Höhe ihre Warteschleifen und werden dann einzeln zur Landung heruntergeleitet. Dies erfordert natürlich mehr Personal bei der Flugsicherung der Schutz der Bürger sollte dies der DFS jedoch wert sein!
Kurzfristig ginge es jetzt jedoch vor allem darum auf die DFS einzuwirken, dass zumindest die Sollflughöhe von 2.400 Metern eingehalten werde und die Jets nicht mehr auf Höhen von bis zu 1.200 Meter flögen. Volk-Borowski begrüßt in diesem Zusammenhang, dass die Stadt bereits eine Klage in diese Richtung prüfe. Es hat in der Vergangenheit im Kampf gegen den Fluglärm einen breiten Konsens in Wiesbaden gegeben. Wir sind es den betroffenen Wiesbadenerinnen und Wiesbadenern schuldig, dass wir diesen gemeinsamen Weg weiter fortsetzen, fordert Volk-Borowski. Das Ziel solle es daher sein, einen gemeinsamen Antrag im Umweltausschuss zu verabschieden.