Bleibt Inklusion nun auf der Strecke?

Im Februar hatte die Stadtverordnetenversammlung drei Sozialarbeiterstellen für das Modellprojekt zusätzlich zur Verfügung gestellt unter der Maßgabe, dass das Land sechs Lehrkräfte bereitstellt. „Wir in Wiesbaden haben unsere Hausaufgaben gemacht, ein Projekt entwickelt und Stellen zugesetzt. Es ist daher äußerst bedauerlich, wenn dieses gemeinsam mit dem Staatlichen Schulamt vorbereitete Projekt vom Kultusministerium aufgehalten wird“, so Nehrbaß. Die beiden SPD-Politiker sind ratlos angesichts der mangelnden Unterstützung durch die Ministerin: „Was bleibt eigentlich von den wichtigen Wiesbadener Schulentwicklungsvorhaben noch übrig?“, fragen Roth und Nehrbaß. Die Heinrich-von-Kleist-Schule wird zum neuen Schuljahr keine Integrierte Gesamtschule, das Modellprojekt zur Inklusion ist auch verschoben.

Die zeitliche Verzögerung des Inklusionsprojektes sei ein Schlag ins Gesicht all derer, die das Projekt vorbereitet haben. Nicht nur in der Sache, sondern auch in der Verfahrensweise sei das Vorgehen der Kultusministerin unangemessen – denn sie hatte diese Entscheidung bereits im März auf einer Wahlkampfveranstaltung ihrer Partei angekündigt.

„Über 100 Millionen werden von Frau Henzler im Bildungsbereich eingespart, glaubt denn noch irgendwer, das ginge nicht zu Lasten der Schülerinnen und Schüler“, fragt Ernst-Ewald Roth.