SPD: Der neue Anlauf zum Weltkulturerbe bietet Wiesbaden eine echte Chance

„Es ist erfreulich, dass Wiesbadens Bewerbung zum Weltkulturerbe nun konkrete Formen angenommen hat“, kommentiert der planungspolitische Sprecher der SPD-Rathausfraktion Kai-Christofer Burghard die im Juni unterzeichnete Erklärung der Städte Wiesbaden, Karls- , Franzens- und Marienbad, Bad Luhatschowitz, Baden-Baden, Montecatini Terme und Spa. „So weit wie heute waren wir noch nie“, freut sich Burghard. „Da sich herausgestellt hat, dass Wiesbadens Einzelbewerbung als „Stadt des Historismus“ wenig Erfolg versprechend war, ist es begrüßenswert, dass Wiesbaden sich nun im Verbund mit vorläufig sieben weiteren europäischen Kur- und Bäderstädten als Welterbe für die Bäderkultur des 19. Jahrhunderts bewirbt und zusammen mit seinen Partnern einen konkreten Arbeitsplan entwickelt hat.“

Dieser erweiterte Ansatz für eine Bewerbung biete Wiesbaden die Chance sich nicht nur auf sein architektonisches Erbe zu konzentrieren, sondern vermehrt die kulturellen und sozialen Aspekte seiner Vergangenheit als Weltkurstadt in den Vordergrund zu stellen. Burghard weiter: „Wiesbaden war und ist schließlich mehr als imposante historistische Bauten in einer wunderschönen Umgebung. Zum Kurbetrieb des 19. Jahrhunderts gehören auch die Entwicklung einer speziellen Badekultur mit Kurhaus, Theater, Kurhotels, Badeanstalten und Ausflugseinrichtungen wie Kurpark, Neroberg, Schläfers- und Kellerskopf und Langenschwalbacher Bahn. Und ein sehr wesentlicher Aspekt ist zudem die Verknüpfung des mondänen Lebens im Kurviertel mit den Quartieren der im Kurwesen Beschäftigten, wie etwa dem Bergkirchenviertel, und das sich daraus ergebende Spannungsfeld zwischen adeligen und großbürgerlichen Kurgästen und Pensionären sowie den vermeintlich „einfachen“ Bevölkerung Wiesbadens.“

„Wiesbaden hat eine eindrucksvolle Geschichte und bietet aus seiner Historie als Weltkurstadt heraus bis heute eine sehr hohe Wohn- und Lebensqualität. Wir können darauf zur Recht stolz sein und diesen Aspekt durch eine Bewerbung als Welterbestätte zum Ausdruck bringen. Gleichzeitig sind wir jedoch auch gefordert unser kulturelles Erbe zu erhalten und zu pflegen: Die Welterbebewerbung verpflichtet Wiesbaden, endlich zu einer ganzheitlichen Stadtentwicklung zu finden und uns nicht immer nur von einem investorengesteuertem Einzelprojekt zum nächsten zu hangeln. Vielmehr muss es uns gelingen, ein Leitbild für Wiesbaden zu entwickeln, das sowohl das Erbe Wiesbadens bewahrt als auch Wiesbadens Entwicklung im 21. Jahrhundert befördert und definiert. Für dieses Ziel wird sich die Wiesbadener SPD weiterhin tatkräftig einsetzen.“