2.000 Mieter in Wiesbaden reiben sich die Augen: mit einem Aufschlag von etwa 60 Euro pro Monat für Schönheitsreparaturen holt sich die Deutsche Annington Immobilien GmbH zinslos 120.000 Euro pro Monat. Der Mietspiegel und das Urteil eines Wiesbadener Gerichts werden dreist ignoriert, so der wohnungspolitische Sprecher der SPD-Rathausfraktion, Jürgen Becker. Die Annington sollte ihre Umlagepraxis umgehend einstellen.
Nach dem Willen der Wohnungsgesellschaft sollen die Mieter einen Zuschlag für künftige Schönheitsreparaturen gleich zusätzlich zur Miete überweisen. Ein Gericht in Wiesbaden hat jedoch anders entschieden: Die Mieter müssen nicht zahlen. Die Deutsche Annington hatte einen ihrer Mieter auf Zahlung der erhöhten Miete verklagt und verloren.
Auch der Mieterbund hat den Mietaufschlag abweichend vom Mietspiegel schon kritisiert. Zu Recht, findet Becker. Ein noch ausstehendes Urteil des Bundesgerichtshofes könnte diesem Treiben endgültig Einhalt gebieten. Die Mieter sollten dieses BGH-Urteil abwarten und sich auf jeden Fall an den Mieterbund wenden, rät der SPD Politiker abschließend.