SPD zur Jugendkriminalität: Jugendparlaments-Vorsitzender springt zu kurz

„Teilweise zutreffende Beobachtung, komplett falsche Schlussfolgerung“, so fasst die jugendpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Lena Klein, die Aussagen des Jugendparlamentsvorsitzenden zum Thema Jugendkriminalität zusammen. „Schade, dass sich der Vorsitzende eines solchen Gremiums so undifferenziert äußert. Noch bedauernswerter, dass er seit Wochen nicht auf eine Einladung der SPD zur Diskussion der JuPa-Thesen antwortet“, so Klein.

„Ob es sinnvoll ist, zu behaupten, Wiesbaden sei überregional als ‚Assihochburg’ verschrien, muss er selbst wissen“, so Klein. „Aber zu behaupten, man käme dem gesellschaftlichen Problem der Jugendkriminalität ausschließlich mit mehr Polizei auf den Straßen bei, der zeigt, dass er leider nichts verstanden hat.“ Selbstverständlich sei eine Verstärkung der Polizeipräsenz sinnvoll – die SPD fordere dies seit Jahren. „Aber wer ohne über die Ursachen zu sprechen solch substanzlose Parolen verbreitet, ist des Jugendparlaments nicht würdig“, betont Klein.

„Was tut denn das Jugendparlament, um auch die abgehängten Jugendlichen mitzunehmen“, fragt die SPD-Stadtverordnete. „Um es klarzustellen: Jugendkriminalität ist durch nichts zu rechtfertigen. Aber sämtliche Probleme in der Stadt ausschließlich mit der Polizei lösen zu wollen, offenbart doch ein erschreckend schlichtes Weltbild“, so Klein.

Abschließend betont die SPD-Jugendpolitikerin: „Ich gehe nachts auch alleine durch die Wiesbadener Innenstadt – nicht nur, wenn es unumgänglich ist. Dabei habe ich auch manchmal ein mulmiges Gefühl. Daraus aber No-Go-Areas abzuleiten und eine permanente Gefahr zu konstruieren fördert nicht die Problemlösung, sondern setzt auf Repression und schafft neue Gräben in der Stadt. Schade, dass Herr Jacobs bisher nicht bereit ist, seine Thesen mit uns zu diskutieren, sondern nur den alten Repressionsknüppel schwingt. Das mag für heute helfen, löst aber dauerhaft keine Probleme.“