
Nach Pippi Langstrumpf-Methode malt sich das Hessische Kultusministerium offenbar die Welt, wie sie ihm gefällt, so kommentiert der Fraktionsvorsitzende der SPD-Rathausfraktion, Sven Gerich, einen Erlass des Kultusministeriums. Das Ministerium stimmt dem Schulentwicklungsplan leider nur mit Einschränkungen zu.
Unzufrieden zeigt sich der SPD-Politiker mit der nun abgelehnten Umwandlung der Heinrich-von-Kleist-Schule in eine Integrierte Gesamtschule. Die Schulform IGS ist in Wiesbaden seit Jahren überwählt. Da ist der Elternwille doch eindeutig, ist Gerich erstaunt. Und seit G8 sei die Integrierte Gesamtschule eine ernstzunehmende Alternative zur verkürzten Gymnasiallaufbahn. Das Interesse an IGS-Plätzen wird zunehmen, kritisiert Gerich die mangelnde Weitsicht des Kultusministeriums. Aber gleichzeitig verweigert das Land der Schule die schulformübergreifende Organisationsform einer IGS, nur weil im Augenblick zu wenig Schüler auf das Gymnasium wechseln.
Auch im Hinblick auf die zwei Wiesbadener Oberstufengymnasien zeige sich das Kultusministerium realitätsfern. Dabei bestehe der Bedarf für beide Oberstufengymnasien weiterhin. Der Ausbau von Oberstufen im Rheingau-Taunus-Kreis hat bis heute nichts daran geändert, betont der SPD-Politiker. Wir brauchen ein breites Oberstufenangebot zusätzlich zu den Vollgymnasien. Denn die Oberstufengymnasien stünden insbesondere Absolventen von Integrierten Gesamtschulen und Realschulen offen und ermöglichen ihnen einen höheren Bildungsabschluss, nämlich Abitur oder Fachhochschulreife.