Engagierte Diskussion zur „Sicherheit in der Stadt“

Moderiert von dem Hörfunkjournalisten Christoph Schmidt-Lunau tauschten sich die Polizistin Petra Kain, Sozialarbeiterin Daniela Karlowski und der bekannte Kriminologe und ehemalige niedersächsische Justizminister Christian Pfeiffer mit Schulz über die Fragen von Jugendkriminalität, Gewalterfahrung und Sicherheit aus. Die Diskussion war die sechste Veranstaltung in der Reihe "Wiesbaden – Stadt der Zukunft", die die SPD im Jahre 2010 begonnen hatte.

In seinem Eingangsreferat konnte Kriminalforscher Pfeiffer darlegen, dass in den vergangenen Jahren pro 1000 Schüler sowohl die Anzahl der polizeilich gemeldeten Straftaten als auch die Zahl der Verletzungen zurückgegangen ist. Die Gewalt, so Pfeiffer, gehe in allen Landkreisen, in denen sein Institut forsche, zurück. Geändert habe sich allerdings das Anzeigeverhalten und vor allem die Medienberichterstattung, die zu einem völlig anderen Eindruck in der Bevölkerung führe. Generell zeige sich, dass eine eindeutige Beziehung zwischen Bildungserfolg und Abnahme des Kriminalitätsrisikos bestehe.

Auch Petra Kain von der Hessischen Polizei betonte, dass die Jugendgewalt sinke – nicht allerdings die Jugendkriminaltität. Hier sei vor allem beim so genannten Cybermobbing eine ernst zu nehmende Entwicklung zu beobachten. Immer häufiger würden Schüler aber auch Lehrer Opfer dieser anonymen Verleumdungen im Internet.

Sozialpädagogin Daniela Karlowski, die in der mobilen Jugendarbeit tätig ist, forderte mehr Räume in der Öffentlichkeit, in denen Jugendliche sich auch aufhalten könnten, ohne direkt als störend empfunden zu werden und gleichzeitig von den Erwachsenen auch eine Kultur des Respekts und des Ernstnehmens von Jugendlichen.

Für den Wiesbadener SPD-Vorsitzenden Arno Goßmann hat die Diskussion gezeigt, dass "man bereit sein muss, heiße Eisen auch anzupacken und anzusprechen". Goßmann bedankte sich bei allen Zuhöreren und vor allem bei den Podiumsteilnehmern für die engagierte Diskussion.