SPD Wiesbaden sieht Handlungsbedarf wegen G8/G9-Doppeljahrgängen

„Es kann nicht sein, dass die Stadt für Aufgaben des Landes zahlen muss“, empört sich die schulpolitische Sprecherin der SPD-Rathausfraktion, Kerstin Geis. Mit der Einführung von G8 an den Gymnasien kommt es auch in den Wiesbadener Oberstufen zu Doppeljahrgängen. Dafür müssen an der Gutenbergschule und dem Gymnasium am Mosbacher Berg neue Räume geschaffen werden.
An der Gutenbergschule müssen für zwei Schuljahre zehn Klassenräume entstehen. Dort sollen Container aufgestellt werden. Die Gesamtkosten liegen bei mehr als 500.000 Euro. Am Gymnasium am Mosbacher Berg fehlen für zwei Schuljahre drei Klassenräume. Auch dort sollen Container aufgestellt werden. Die Gesamtkosten dort liegen bei knapp 200.000 Euro. Und an der Diltheyschule wird für rund 1,2 Millionen Euro ein neues Mensagebäude gebaut. Die Mensaräume werden zunächst zwei Jahre für den Unterricht der G8/G9-Doppeljahrgänge genutzt. Danach verwandelten sie sich in das von der Schulgemeinde so lang ersehnte Culinarium. Die Diltheyschule ist zurzeit das einzige Gymnasium in Wiesbaden, das keine Mensa hat. Der neu gegründete Verein „Culinarium Diltheyschule e. V.“ hat für den Bau ein Darlehen aufgenommen, das durch eine Bürgschaft der Stadt Wiesbaden abgesichert ist. Nach Freigabe des Haushaltes 2012/13 will die Stadt den Kredit ablösen. Die Zinsen für dieses einjährige Darlehen betragen knapp 20.000 Euro – das ist der Beitrag der Schulgemeinschaft. „Insbesondere bei den Betroffenen löst die Schulzeitverkürzung in der Mittelstufe Entrüstung und Probleme aus. Wir brauchen klarere Konzepte, wie die Folgen von G8 bewältigt werden sollen – für Eltern und Kommunen“, so Kerstin Geis. Kritik übt die schulpolitische Sprecherin in diesem Zusammenhang auch am kommunalen Finanzausgleich. Die Landesregierung saniere in schwierigen Zeiten ihren Landeshaushalt zu Lasten der kommunalen Haushalte. „Den Städten wird Geld entzogen und gleichzeitig zusätzliche Aufgaben aufgebürdet.“