
Irritiert zeigt sich Annabelle Hoffmann, SPD- Stadtverordnete, über die Aussagen von André Weck, Mitglieder der CDU Fraktion. Dieser hatte sich zu Beginn der Woche positiv über ein Ausgehverbot ab 20 Uhr für Jugendliche unter 16 Jahren geäußert. Dabei begrüßte er auch den Vorschlag, dass Jugendliche unter 16 Jahren nur in elterlicher Begleitung an Vereinsfeiern teilnehmen dürfen. Dieser Vorschlag löst keine Probleme. Gerade hier haben Jugendliche die Möglichkeit sich zu treffen, wobei die gesellschaftliche und soziale Kontrolle trotzdem gegeben ist., so Hoffmann. Durch eine Vorgabe zur elterlichen Begleitung hielten wir gerade die Jugendlichen von gesellschaftlicher Teilhabe fern, die am stärksten nach Orientierung und Anerkennung suchten. Das wäre ein fatales Signal und würde die Probleme in Bezug auf verstärkten Alkoholkonsum unter Jugendlichen nur verdrängen und noch weniger kontrollierbar machen.
Weck spreche von einer zunehmenden Anonymisierung in Vereinen, verkenne dabei allerdings gänzlich den Kern aktiver und lebendiger Vereinsarbeit. Zentrale Aufgabe eines jeden Vereins sei auch immer eine lebendige Nachwuchsarbeit. Wecks Aussage könne man so verstehen, als seien die Verantwortlichen nicht in der Lage, ihrer Verantwortung gerecht zu werden. In Wiesbaden können wir jedoch stolz darauf sein, dass wir so viele Menschen haben, die sich gemeinsam im Zeichen von Sport, Kultur und Gemeinschaft engagieren, sagte die SPD Politikerin. Schließe man nachfolgende Generationen aus oder erschwere den Zugang zur aktiven Teilhabe, führe man die Idee lebendiger Integrationsarbeit ad absurdum.
Die eigentliche Überlegung sollte lauten, wie man ortsansässige Vereine in ihrer Arbeit stärker unterstützen könne, so dass sie auch weiterhin attraktive Angebote für Jungendliche ermöglichen können. Den Ehrenamtlichen noch Knüppel zwischen die Beine zu werfen ist der falsche Ansatz. Gerade über die gemeinschaftliche Einbindung, könnten auch losgelöst vom Elternhaus, Strukturen vorgegeben und vorgelebt werden, die Jugendlichen Sicherheit und Orientierung gäben. Ein Ausgehverbot nach 20 Uhr beschneidet die Jugendlichen in ihrem Wunsch nach gesellschaftlicher Teilhabe und drängt sie in die Anonymität, so Hoffmann abschließend.