Rentsch verlässt das sinkende EBS-Schiff

Hessens Wirtschaftsminister Florian Rentsch hat sich aus dem Vorstand der Stiftung zur Förderung der European Business School zurückgezogen. „Ein begrüßenswerter und vernünftiger Schritt – schließlich kann es durchaus zu Interessenkonflikten kommen“, so der Wiesbadener SPD-Vorsitzende Dennis Volk-Borowski. „Nur, ist das tatsächlich erst der Fall seitdem Rentsch hessischer Wirtschaftsminister ist?“, fragt sich die Wiesbadner SPD.

Schon seit dem 31. Mai 2012 ist Rentsch als Nachfolger von Dieter Posch hessischer Wirtschaftsminister – also seit drei Monaten. Konnte sich Rentsch aufgrund mangelnder Entschlussfreudigkeit nicht dazu durchringen seinen Posten im Stiftungsvorstand niederzulegen? War er denn als Fraktionsvorsitzender, der Millonenbeträge als Förderung für die EBS beschlossen hat, nicht schon befangen? Oder wurde ihm die mögliche Kollision erst bewusst, als er als Minister plötzlich Geld vom Automobilwissenschaftlichen Institut zurückverlangen musste? „Egal, zu spät ist zu spät“, meint die Wiesbadener SPD. „Es ist bereits zum Interessenkonflikt gekommen, dass kann Herr Rentsch nicht wegdiskutieren und auch nicht heilen, wenn er von Bord geht. Es wird Zeit, dass sich Herr Rentsch öffentlich dazu erklärt!“

Der Grund für den Rückzug sei auch augenscheinlich ein anderer, ist sich Volk-Borowski sicher: „Rentsch verlässt das sinkende Schiff EBS.“ Schließlich muss die Wiesbadener Privat-Uni zum wiederholten Male Landesmittel wegen unsachgemäßer Verwendung zurückzahlen.

„Und hier ist wahrscheinlich noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Wer jetzt immer noch auf die EBS setzt, setzt aufs falsche Pferd!“, so Volk-Borowski abschließend.