
Die Wiesbadener SPD trauert um Stadtrat Wolfgang „Wolli“ Herber, der am Donnerstag seinem schweren Krebsleiden erlegen ist. „Tief bewegt haben wir erfahren, dass dieser großartige Mensch uns verlassen hat“, sagt Dennis Volk-Borowski, Parteivorsitzender der Wiesbadener SPD. „Wie wenige andere verkörperte Wolli als gebürtiger und überzeugte Wiesbadener diese, seine Stadt, sein geliebtes Wiesbaden, für das er immer und überall geworben hat und in dessen jüngerer Geschichte er sich so gut auskannte.“
„Unser Mitgefühl gilt in diesen schweren Stunden seiner Familie und seiner Lebensgefährtin, denen wir unser tief empfundenes Beileid ausdrücken“, ergänzt der SPD-Fraktionsvorsitzende Sven Gerich. „Dass solch ein liebenswerter Mensch so früh von uns gehen musste macht uns alle tief betroffen. Wir sind sehr traurig.“
Die beiden SPD-Politiker erinnern in ihrem Nachruf an den Menschen und Politiker Wolli Herber, bei dem doch das Menschliche immer die Oberhand über das Parteipolitische behielt. „Deswegen war Wolli Herber auch über die Parteigrenzen hinweg geachtet und geehrt“, betont Volk-Borowski, der von einem „großen und schmerzhaften Verlust für die Stadt und die SPD“ spricht.
Sven Gerich erinnert sich an den „warmherzigen Menschen“ Wolli Herber, der als Kenner Wiesbadens so manchen klugen Rat und so viele gute Ideen in die Arbeit der Fraktion eingebracht hat.
„Als echter Nassauer hat er Wiesbaden mit all seinen Ecken und Kanten, mit seiner Geschichte und Gegenwart geliebt und nach außen immer verteidigt – wie übrigens auch die SPD, die er so manches Mal als Biotop bezeichnet hat, nur um doch seinem Wahlspruch „right or wrong, it’s my party!“ auch bei anderer inhaltlicher Position treu zu bleiben“, so Dennis Volk-Borowski.
Egal ob sein Gesangstalent – Wolfgang Herber war als Kind schon im Wiesbadener Knabenchor aktiv – seine protestantische Frömmigkeit oder sein ansteckender Humor: Das Loch, das Wolli Herber in die Reihen der Wiesbadener SPD reißt, wird nicht zu stopfen sein, sind sich Volk-Borowski und Gerich einig. Die beiden schreiben weiter: „Unsere Trauer ist nicht in Worte zu fassen, denn Wolli war für uns nicht nur ein politischer Weggefährte, sondern auch Mentor, Antreiber, Kulturbürger im besten Wortsinn sowie geschichtsbewusster Sozialdemokrat. Wir kennen niemanden, der in der Stadtgesellschaft so unumstritten die Sympathien der Menschen besessen hat, wie Wolli Herber. Unsere Stadt verliert einen großartigen Menschen und wird ein Stück ärmer sein.“
Zur Person:
Wolfgang Wilhelm Herber wurde am 19. Juli 1949 in Wiesbaden geboren und wuchs im Rheingauviertel auf. 1968 machte er sein Abitur an der Gutenbergschule und studierte im Anschluss in Mainz und Frankfurt Psychologie, Germanistik, Soziologie, Politologie und Erziehungswissenschaften und legte die Staatsprüfungen für das Lehramt in den Fächern Deutsch und Sozialkunde ab. Er arbeitete danach als Haupt- und Realschullehrer. Seine politische Arbeit begann im Ortsbeirat Mitte, dem er von 1981 bis 1985 für die „Wiesbadener Liste“ angehörte. Von 1989 bis 1997 war er Stadtverordneter, seit 1997 ist er ehrenamtlicher Stadtrat. Daneben ist er Beisitzer im SPD-Ortsverein Auringen. Im August 2005 wurde er für ein Jahr Wiesbadener Kulturdezernent.