
Endlich erinnert sich die Landesregierung an ihre Verpflichtung als Eigentümerin des ehemaligen Gerichtsgeländes tätig zu werden, teilt die planungspolitische Sprecherin der SPD-Rathausfraktion, Vera Gretz-Roth, mit. Hessens Finanzminister geht nach Presseberichten offensichtlich davon aus, dass sich das Land mit der EBS und der Hochschule Fresenius auf einen vertragliche Regelung für eine Bebauung an der Moritzstraße einigen wird. Die Idee, Fresenius hier anzusiedeln, wird begrüßt das ist gut für Wiesbaden, so Gretz-Roth weiter. Insbesondere im Zusammenhang mit einem Studentenwohnheim und einem Bürgersaal sei dies eine Chance zur Belebung und Aufwertung des Quartiers.
Enttäuscht zeigt sich dagegen Gretz-Roth, dass die Landesregierung immer noch an der EBS festhalte und dadurch weiter das ganze Projekt gefährde. Die EBS habe durch ihr Gebaren jedes Vertrauen verspielt und kann nicht mehr als ein verlässlicher Partner angesehen werden. Irgendwelche Versprechungen der Repräsentanten der EBS dürfen die Entwicklung an der Moritzstraße nicht länger blockieren. Es muss dringend eine neue Idee auch für das denkmalgeschützte Gebäude gefunden werden ohne EBS.
Traurig ist nur, dass es die Bewohner und die Gewerbetreibenden der südlichen Innenstadt sind, die dieses Planungsdesaster ausbaden müssen. Seit dem Umzug des Amtsgerichtes in das neuen Justiz- und Verwaltungszentrum in der Mainzer Straße im Jahre 2009, liegt das ehemalige Gerichtsareal zwischen Moritz- und Oranienstraße brach. Die Wiesbadener SPD hat sich von Anfang an für eine gemischte Nutzung des Geländes – aus Wohnen, Läden, Studentenwohnheimen, Kindertagesstätte, Bürgerzentrum, Büros und Anwohnergarage – und gegen die massiven Subvention einer angeblichen Elite-Universität ausgesprochen.
Wieso bietet die Landesregierung Fresenius nicht auch das alte Gerichtsgebäude an und überlässt einen Teil des Areals, das Fresenius nicht braucht, der Stadt, fragt die planungspolitische Sprecherin der SPD. Die Stadt könnte dann ihre einmal für die EBS vorgesehenen Gelder in Höhe von 10 Mio. für Wohnungsbau in der Albrechtstraße einsetzen und wir hätten ein gelungenes Konzept für das ganze Quartier.