
Der Wiesbadener SPD-Bundestagskandidat Simon Rottloff kritisiert Bundesministerin Kristina Schröder für ihr unsensibles und ungeschicktes Verhalten, das unter ihrer Schirmherrschaft das Unternehmen Hewlett-Packard für den Deutschen Diversity Preis in der Kategorie Vielfältigster Arbeitgeber 2013 ausgezeichnet worden ist. Seit dem Februar ist bekannt, dass die Hewlett-Packard GmbH den Standort Rüsselsheim schließen möchte. Von dieser Maßnahme sind rund 1000 Mitarbeiter mit ihren Familien betroffen. Einige Betroffene wohnen auch in Wiesbaden. Die Stimmung unter den Mitarbeitern ist gedrückt. Resignation macht sich breit, so Rottloff, der Schröder mangelndes Fingerspitzengefühl vorwirft.
Vor kurzem ist unter Schirmherrschaft der Bundesministerin Kristina Schröder Hewlett-Packard ausgezeichnet worden. Diese Anerkennung erhalten Arbeitgeber, die sich mit innovativen Maßnahmen erfolgreich für eine herausragende Kultur der Vielfalt am Arbeitsplatz einsetzen. Davon kann zumindest am Standort Rüsselsheim ja wohl nicht die Rede sein, so Rottloff. Was das Unternehme mache sei keine soziale, sondern freie Marktwirtschaft. Aus Mitarbeiterkreisen sei zu hören, dass das Unternehmen genügend Aufträge habe. Ich halte es für moralisch verwerflich, die ganze Belegschaft eines Standortes, der keine roten Zahlen schreibt, nach Hause zu schicken.
Mittlerweile hat der Betriebsrat des Hewlett-Packard-Standorts in Rüsselsheim in einem offenen Brief an die Jury mit Bundesministerin Schröder gegen die Entscheidung protestiert und ein erneutes Nachdenken gefordert. Man möge Zeichen setzen und den Preis wieder entziehen, so der Betriebsrat. Dem ist nichts hinzuzufügen. Frau Schröder sollte jetzt Fingerspitzengefühl beweisen und Hewlett-Packard den Preis entziehen, fordert Rottloff.