SPD: Wiesbadener Eltern wollen G9-Angeot

Die Eltern stellen der gymnasialen Schulzeitverkürzung (G8) in Wiesbaden auch acht Jahre nach ihrer Einführung kein gutes Zeugnis aus. Der schulpolitische Sprecher der SPD-Rathausfraktion, Hendrik Schmehl, sieht im Ergebnis der Elternbefragung zu G8 und G9, die gestern im Schulausschuss vorgestellt wurde, die Haltung seiner Fraktion bestätigt. „Eine massive Ablehnung von G8 durch die Eltern war zu erwarten“, so Schmehl, „und die Ergebnisse decken sich auch mit den Aussagen der G9 Initiative für Wiesbaden und Erfahrungen anderer Städte.“

Das klare Ergebnis der Befragung sei, dass 2/3 der Eltern, die ihr Kind auf ein Gymnasium schicken wollen, sich die Rückkehr zu G9 wünschen. Weitere 21% wollen ein Mischangebot aus G8/G9. Lediglich 8 Prozent möchten ein reines G8 Angebot. Dies sei eine Bestätigung der massiven Kritik an der Verkürzung der gymnasialen Schulzeit.

„G8 wird mehrheitlich abgelehnt“, ist sich der SPD-Schulpolitiker sicher. Als Hauptgründe dafür wurden die Überlastung der Kinder sowie die fehlende Zeit für andere außerschulische Aktivitäten angegeben.

„Jetzt gilt es, wenn die detaillierten Ergebnisse der Befragung vorliegen, sie umfassend zu analysieren und über die möglichen Konsequenzen für die Schullandschaft in Wiesbaden zu beraten. Mit Blick auf den Elternwillen müssten fünf bis sechs der Wiesbadener Gymnasien möglichst bald auf G9 oder zumindest auf ein Mischangebot umstellen. Die Gymnasien haben diese Entscheidung in ihren Schulgremien selbst in der Hand“, so Schmehl weiter.

Die Stadt wiederum ist in der Pflicht, die räumlichen Voraussetzungen für G9 zu schaffen, wenn die Schulen hierzu entsprechende Beschlüsse fassen. „Diese Unterstützung wurde gestern im Ausschuss von der Schuldezernentin bereits angekündigt“, so Schmehl abschließend.