Dachgauben für mehr Wohnqualität

Einstimmig hat sich der Ausschuss für Planung, Bau und Verkehr am Dienstag dafür ausgesprochen, alte Bebauungspläne, die Dachgauben untersagen, zu ändern. Nach Ansicht der SPD ist die bisherige Regelung so nicht mehr angemessen. Für die Fraktion begründete im Ausschuss Gerhard Uebersohn den Antrag: „Einige Stadtteile sind noch geprägt durch den Charme der sechziger und siebziger Jahre“, so Uebersohn leicht ironisch. „Wenn Sanierungsbedarf besteht, ist aber nichts damit gewonnen, die ursprünglichen Verhältnisse wieder herzustellen.“
Tatsächlich hindern alte rechtliche Vorgaben Hauseigentümer daran, ihre Dachgeschosse entsprechend auszubauen. In Anbetracht des knappen Wohnraums in Wiesbaden ein großes Problem, findet auch Jürgen Becker, wohnungspolitischer Sprecher der Rathausfraktion: „Wer sein Dach saniert, möchte neuen Wohnraum schaffen und Wohnqualität nach heutigen Maßstäben bekommen“.
Dabei spricht nach Ansicht der SPD vieles dafür, diese Dachgaubenverbote aufzuheben. Neben der Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum spielen auch wirtschaftliche Überlegungen eine Rolle: „Privates Kapital ist vorhanden, wird aber nicht investiert, da niemand erst das Dach saniert um es hinterher wieder aufreißen zu müssen“, so Uebersohn für die SPD-Fraktion. Mit dem Beschluss zeigt sich der SPD-Kommunalpolitiker zufrieden: „Dass auch ökologisch sinnvolle Nachverdichtung und Sanierung im Interesse der Stadt liegt, ist unbestritten. Solche Erkenntnisse müssen sich dann aber auch in Satzungen wiederfinden. Dazu haben wir einen guten Schritt getan.“ Auch in anderen Stadtteilen, die eine mit Nordenstadt, Medenbach oder Auringen vergleichbarer Baustruktur haben, sollten die veralteten Vorschriften nach Auffassung der SPD alsbald geändert werden.