
Seit der Angleichung der Regelungen im Busverkehr in Wiesbaden, wann und unter welchen Umständen Kinder kostenlos mitgenommen werden können, hat eine rege Debatte hierzu stattgefunden. Dennis Volk-Borowski, Verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, bezeichnete nun das Vorhaben von Oberbürgermeister Gerich, zum ursprünglichen System zurückzukehren als aus sozialen Gründen nachvollziehbar und richtig. Auch Volk-Borowski sieht die Vorteile des bisherigen Systems. In einem Schreiben an den Oberbürgermeister formuliert er entsprechend die Haltung der Fraktionsspitze: Natürlich ist die Wiesbadener Regelung großzügiger und aus sozialen Gründen richtig. Allerdings bringt diese vom Rest des Tarifgebietes abweichende Regelung auch Schwierigkeiten mit sich.
So befürchtet der SPD-Kommunalpolitiker, dass überall dort Probleme auftauchen könnten, wo Busfahrende etwa eine Zonengrenze überschreiten: Wenn Kinder über die Stadtgrenze hinaus mitgenommen werden, dann droht ihnen im schlimmsten Fall als Schwarzfahrer aufgegriffen zu werden. Damit dies nicht passiert, müssten also die Fahrgäste über die komplizierten Regeln gründlich informiert werden. Im Aufsichtsrat von ESWE-Verkehr wurde grade eine Vereinheitlichung beschlossen, weil das eben nicht immer so einfach geht, erklärt Volk-Borowski. In einem einheitlichen Tarifgebiet muss man daher auch darauf achten, nicht allzu viele Sonderregeln zu haben. Klar ist also: Auch nach einer Rückkehr zum alten System bleibt noch einiges zu tun. Zunächst muss die Stadt sich mit den Nachbarn abstimmen, insbesondere mit der Stadt Mainz, fordert Volk-Borowski.
Dass der Oberbürgermeister nunmehr plant, sich seinerseits dafür einzusetzen, dass die Wiesbadener Regelung künftig im gesamten Geltungsbereich angewendet werden soll, findet Volk-Borowski gut: Sicherlich wird es schwerer werden, den ganzen RMV zu einer Veränderung zu bewegen, als das eigene System anzupassen. Aber wenn dies gelingen würde, dann hätten wir wieder ein einheitliches System nur eben auf Basis unserer Regelung, so Volk-Borowski abschließend.