SPD zu Grundschulkinderbetreuung: Betreuungsquote bereits bei über 50 %

„Die Betreuungsquote für Grundschulkinder liegt in Wiesbaden bei über 50 Prozent“, korrigiert der Fraktionsvorsitzende der SPD-Rathausfraktion, Christoph Manjura, einen Bericht des Wiesbadener Kuriers. Dort seien lediglich die Plätze in Verantwortlichkeit des Schulamts zur Ermittlung der Betreuungsquote herangezogen worden. Zu den rund 2.900 Plätzen an den Grundschulen in Trägerschaft von Schulfördervereinen und freien Trägern kommen noch rund 1.500 Plätze in klassischen Horten sowie rund 1.000 Plätze im Rahmen der Betreuenden Grundschulen. Beides in Verantwortlichkeit des Amtes für Soziale Arbeit. So komme man auf eine Betreuungsquote von knapp 55 Prozent. Der 2011 festgestellte Bedarf liege bei 60 Prozent.

Manjura bekräftigt zudem das Ziel echter Ganztagsschulen sowie verbindlicher Betreuungszeiten und -standards. „Echte Ganztagsschulen kann nur das Land Hessen schaffen. Hierfür fehlt leider auch unter Schwarz-Grün der politische Wille“, zeigt sich Manjura von der neuen Landesregierung enttäuscht. So ende der im Koalitionsvertrag festgehaltene Pakt für den Nachmittag bereits um 14:30. „Der Pakt für den Nachmittag ist eine absolute Mogelpackung und geht an der Lebensrealität der Familien völlig vorbei.“ Nach dem Verständnis der Landesregierung sei es offenbar problemlos möglich die Kinder um 14:30 von der Schule abzuholen. „Und um 15:30 gibt es dann Abendbrot?“ wundert sich Manjura ob des bildungspolitischen Offenbarungseides von Schwarz-Grün. „Hier hätte ich mir deutlichere Worte der Schuldezernentin in Richtung Landtag gewünscht“, führt Manjura aus. Schließlich müsse die Stadt die weitere Betreuung bis 17 Uhr finanzieren.

Der Koalitionsvertrag der Großen Koalition in Wiesbaden sehe ein verlässliches Betreuungsangebot von 7:30 bis 17 Uhr vor. Doch gerade bei den Betreuungszeiten der Schulfördervereine herrsche noch eine große Bandbreite, wofür Manjura aber Verständnis zeigt: „Die vom Engagement der Eltern getragenen Fördervereine zeigen sich maßgeblich für den Ausbau der Plätze in den Jahren 2007 bis 2011 verantwortlich.“ Die SPD habe mit ihrem Eintritt in die Regierungskoalition im Jahr 2011 das Ziel verbunden die Schulfördervereine weiter zu professionalisieren und die Eltern zu entlasten durch die Option ihr Angebot an freie Träger zu übergeben. „Was die Anzahl der Betreuungsplätze angeht, sind wir trotz fehlender Unterstützung des Landes und der differenzierten Angebotsstruktur auf einem sehr guten Weg“, bilanziert Manjura. „Wir werden als Stadt Wiesbaden weiterhin alles tun, um den Eltern und Kindern eine verlässliche und gute pädagogische Betreuung am Nachmittag anzubieten“, schließt Manjura.