
Es ist sehr bedauerlich, dass sich die Schulkonferenz der Gutenbergschule gegen die Wiedereinführung der längeren Gymnasialzeit (G9) ausgesprochen hat, kommentierte der schulpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Rathaus, Hendrik Schmehl, die jüngsten Zeitungberichte.
Aus der Elternbefragung 2013 ist bekannt, dass knapp zwei Drittel der Eltern ein G9-Angebot für Ihre Kinder wünschen. Auch die Anmeldezahlen für das Schuljahr 2014/15 haben diesen Wunsch deutlich gezeigt. Es mussten trotz zusätzlicher Klassen 150 Schülerinnen und Schüler entgegen ihrem Wunsch auf ein G8-Gymnasium wechseln.
Im nächsten Jahr werden auf Grund eines außergewöhnlich starken Jahrgangs 10 Prozent mehr Schülerinnen und Schülern in die fünften Klassen wechseln. Selbst mit der Umwandlung der Martin-Niemöller-Schule in ein G9-Vollgymnasium werden nicht genügen G9-Plätze zur Verfügung stehen es müssen mindestens zwei weitere Gymnasien zu G9 zurückkehren, äußert sich Schmehl besorgt und bedauert, dass diese Probleme in der Schulkonferenz der Gutenbergschule ignoriert worden seien.
Es zeigt sich einmal mehr, dass die Grünen hier das falsche Konzept haben. Während sie auf Stadtebene für Wiesbaden einen runden Tisch fordern, der rein gar nichts bewirken könnte, scheuen sie sich vor der Auseinandersetzung mit der eigenen Partei, die für die unzureichende Landesregelung verantwortlich ist, erläuterte Schmehl. Die Grünen auf Landesebene haben einer Regelung zugestimmt, nach der kleine Gruppen gegen die überwältigende Mehrheit anderer, an der verkürzten Gymnasialzeit (G8) festhalten können. Als Schulträger sind uns die Hände gebunden. Wir müssen uns an die unausgegorenen Landesregeln halten und machtlos zusehen, wenn Schulen sich entgegen dem Willen der überwiegenden Zahl der Eltern und – wie an der Gutenbergschule – auch der Mehrzahl der Lehrer dafür entscheiden, G8 beizubehalten, so Schmehl weiter.
Was haben die Grünen im Land und insbesondere der grüne Landtagsabgeordnete aus Wiesbaden, Mathias Wagner bisher unternommen, um in Wiesbaden Abhilfe zu schaffen?, fragt sich der Ortsvorsteher von Südost, Uli Weimer und ergänzt: Statt auf der Ebene des Schulträgers runde Tische zu fordern, die nichts erreichen können, sollten gerade die Wiesbadener Grünen, aus deren Reihen schließlich auch der Fraktionsvorsitzende kommt, auf die eigene Partei im Land Einfluss nehmen, so Weimer abschließend.