Der wohnungspolitische Sprecher der SPD in der Stadtverordnetenfraktion Jürgen Becker zeigt sich besorgt über den Anfang Dezember bekannt gewordenen Zusammenschluss der beiden großen Immobiliengesellschaften Deutsche Annington und der Gemeinnützigen AG für Angestellten-Heimstätten (GAGFAH): Das wird auch am Wiesbadener Wohnungsmarkt nicht ohne Folgen bleiben.
Nachdem Anfang 2000 der Bund rund 65.000 Wohnungen, davon 2000 in Wiesbaden, an die Deutsche Annington verkauft hatte, hatten sich Beschwerden seitens der Mieter gehäuft. Falsche Nebenkostenabrechnung, erheblicher Sanierungsstau, Zuschläge für Renovierungsleistungen usw. verunsicherten die Mieter, die bislang in einem geregelten Mietverhältnis ihre Wohnung nutzen konnten. Kürzlich hatte die Deutsche Annington ein Angebot für die GAGFAH angekündigt. Dabei soll dies zunächst keine Folgen für die Mieter haben. Allerdings sind diese nach Beckers Einschätzung damit wieder einmal im Unruhezustand.
Wir können derzeit noch nicht abschätzen, welche Konsequenzen sich mittelfristig ergeben werden, so der wohnungspolitische Sprecher der SPD Becker, jedoch sei die Erinnerung an diese Schlagzeilen noch zu frisch, um die positiv klingenden Pressemeldungen einfach so zu schlucken.
Nach Ansicht der SPD ist gerade vor der angespannten Lage auf dem Wiesbadener Wohnungsmarkt eine solche Entwicklung besonders kritisch zu bewerten: Wenn Mieterinnen und Mieter kaum echte Möglichkeiten haben, wenig attraktive Angebote abzulehnen, dann ist natürlich der Anreiz, Wohnungen auch gut zu bewirtschaften entsprechend gering, so Becker.
Der Wohnungsexperte der SPD sieht es daher als besonders wichtig an, den von der Stadt eingeschlagenen Weg konsequent weiter zu verfolgen: Vor diesem Hintergrund, ist die Entscheidung der GWW, ein Neubauprogramm von 200 Millionen Euro aufzulegen richtig und hilfreich, so Jürgen Becker. Für die SPD-Fraktion belegt dabei die Vorgabe, dass hierbei mindestens 15% als geförderter Wohnraum gebaut werden, die soziale Verantwortung der Wiesbadener Wohnbaugesellschaften.
Mit dem Programm sollen bis 2021insgesamt mindestens 1200 Wohnungen entstehen. Diese beruhigen den aufgeheizten Wiesbadener Wohnungsmarkt erheblich, so Becker abschließend.