
Die sich abzeichnende Einigung sei nach Ansicht der Vorsitzenden der Fraktionen der CDU und der SPD in der Stadtverordnetenversammlung, Bernhard Lorenz und Christoph Manjura, der richtige Schritt, um die Chance einer positiven Entwicklung des Grundstücks an der Wil-helmstraße zeitnah zu ergreifen. Demnach wird die ehemals für Stadtmuseum vorgesehene Fläche von der OFB an die Stadt zurückgegeben, der hintere Bereich des Areals jedoch von der OFB für den Wohnungsbau weiterentwickelt.
Sowohl Bernhard Lorenz als auch sein sozialdemokratischer Amtskollege in der Stadtverordnetenversammlung Christoph Manjura zeigen Verständnis für den Nachdruck, mit dem die OFB auf ihre Interessen hingewiesen hat. Wie auch die Stadt arbeitet die OFB letztlich mit dem Geld der Steuerzahler, so Lorenz. Bei allem zuletzt entstandenen Ärger über die Auseinandersetzung ist es gut zu wissen, dass wir ein kommunal aufgestelltes Unternehmen an unserer Seite wissen, welches die Besonderheiten der Kommunalpolitik versteht. Diese Einschätzung teilt auch Christoph Manjura für die SPD: Die OFB ist kein Privatinvestor im klassischen Sinne. Sie ist als 100 prozentige Tochter der Hessischen Landesbank auch dem öffentlichen Wohl verpflichtet, was für uns ja ein wichtiges Kriterium war, uns überhaupt an die OFB zu wenden, so der SPD-Fraktionsvorsitzende. Selbstverständlich werde sich die OFB daher etwa auch finanziell an der Förderung von bezahlbarem Wohnraum beteiligen. Der hierfür vorgesehene Betrag und die betriebswirtschaftliche Neuberechnung des Entwicklungsbereiches ergeben damit insgesamt einen Quadratmeterpreis von 1700 Euro. Mit Blick auf Äußerungen aus der Opposition weisen die beiden Vorsitzenden deutlich darauf hin, dass dies keineswegs darauf schließen lasse, der ursprünglich angestrebte Kaufpreis sei deutlich zu niedrig gewesen. Da die OFB keinen Museumsbau mehr realisieren wird, ist auch klar, dass sich der Grundstückspreis an den neuen Planungsprämissen orientieren muss, so Lorenz. Zudem habe sich der Immobi-lienmarkt in den letzten Jahren extrem weiterentwickelt, so Lorenz.
Genau wie die OFB völlig legitim ihre Interessen vertreten habe, so sei es eben auch folge-richtig, dass die Stadt hart in die Verhandlungen gegangen sei, bestätigt auch Manjura. Im Ergebnis sind wir zu einem ebenso hart gerechneten aber für beide Seiten sehr akzeptablen Resultat gekommen, so der SPD-Politiker. Auch ein jahrelanger Streit bis vor die Gerichte als Alternative wäre nicht zum Wohle der Stadt gewesen. Mit dieser Lösung können wir sowohl bei der Bebauung im hinteren Bereich als auch beim geplanten Hotel endlich weiterkommen. Auch Bernhard Lorenz ist sich sicher: Das von der OFB nun geplante Wohnungsbauprojekt fügt sich in die Umgebung ein und wird das Gebiet insgesamt sehr deutlich aufwerten.
Wir sehen in der OFB auch für die Zukunft einen guten und verlässlichen Partner für Projek-te der Stadt und sind deswegen froh, dass wir dazu auf gutem Wege sind, so Bernhard Lorenz und Christoph Manjura abschließend.