Fernsehberichterstattung zur Heliosgruppe

„Die Probleme im Bereich der Hygiene und der Überlastung des Ärzte- und Pflegepersonals, in den Kliniken der Helios-Gruppe, unter anderem auch in den Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken (HSK) über die in der Fernsehsendung „Team Wallraff“ am 11. Januar berichtet wurden, sind nicht einmalig in der deutschen Krankenhauslandschaft“, erklärt Simon Rottloff, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Stadtverordnetenfraktion. „Sie sind nur wenige von vielen Beispielen dafür, dass unser Gesundheitssystem in der aktuellen Form nicht mehr funktioniert, zumindest nicht mehr für Patienten und Angestellte.“ Mit der Einführung des pauschalen Vergütungssystems in Krankenhäusern ab dem Jahr 2003 wurde ein leistungs- und damit profitzentriertes System geschaffen, dass das patientenorientierte System ersetzt habe. Krankenhäuser bekämen nur noch Pauschalen, die ihre Kosten oftmals nicht ganz decken, so dass die Kliniken unter starken Einspardruck gerieten. Und darunter litten am Ende Patient und Klinikpersonal.

Rottloff bewertet besonders die Personalstärke in den deutschen Krankenhäusern als kritisch. So kämen in der Bundesrepublik auf jeden Pfleger im Durchschnitt 10 Patienten, im europäischen Ausland seien es im Vergleich nur 4-6 Patienten pro Pfleger. „Diese Überlastung des Personals hat letztlich, wie wir in der Sendung sehen konnten, negative Auswirkungen auf die Einhaltung von Hygienestandards und die Qualität der Pflege und Behandlung. Daher müssen wir dringend etwas tun. Zum einen brauchen wir mehr Pflegepersonal, zum anderen brauchen wir eine bessere Bezahlung der Pflegekräfte“, so Rottloff. „Wenn manch ungelernte Berufsgruppe mehr verdiene als eine examinierte Pflegekraft mit hoher Verantwortung, zeige dies deutlich die fehlende Wertschätzung der Pflegeberufe. Letztlich müssen wir auch wieder weg vom leistungsorientierten und pauschalierenden Vergütungssystem“, erklärt der Sozialpolitiker Rottloff.

„Um nochmal auf die HSK selber einzugehen, hoffen wir darauf, dass der Neubau der HSK sowohl den baulichen Hygienemängeln entgegenwirkt, als auch durch die räumliche Umstrukturierung Wegezeiten des Personals deutlich verkürzt und diese so mehr Zeit für die Patientenversorgung haben. In der Zwischenzeit muss allerdings durch das Gesundheitsamt den Vorwürfen und Hinweisen auf Hygienemängel in den HSK nachgegangen werden, auch wenn die Filmschnitte bereits aus dem Monat Mai des letzten Jahres stammen“, erklärt Rottloff abschließend.