
Klare Worte zur aktuellen Flüchtlingsdebatte fand Außenminister Frank-Walter Steinmeier bei seinem Kurzbesuch in der Wiesbadener Innenstadt.
Eine Lösung der Flüchtlingskrise kann nur gemeinsam gelingen. Es kommt darauf an, einer Spaltung der Gesellschaft entschieden entgegen zu treten., so der Außenminister bei seiner kurzen Ansprache. Auch sei eine klare Haltung gegenüber der AfD wichtig. Es ist offensichtlich, dass deren Äußerungen immer mehr von Rassismus und Ausländerfeindlichkeit gekennzeichnet sind, so Steinmeier weiter. Diese Forderung stieß auf deutlichen Beifall bei den mehr als 200 Zuhörinnen und Zuhörern.
Der SPD-Spitzenkandidat Christoph Manjura hob hervor, dass die Stadt eine sehr gute Arbeit bei der Unterbringung und Erstversorgung der Flüchtlinge leiste. Die parteiübergreifende "Wiesbadener Linie" einer möglichst dezentralen Unterbringung habe sich bestens bewährt. Er machte jedoch keinen Hehl daraus, dass es jetzt schleunigst weiter gehen müsse: "Nach der Integration und Versorgung muss die Integration kommen! Alle diejenigen Flüchtlinge, die eine dauerhafte Bleibeperspektive haben, müssen auch eine Integrationsperspektive bekommen". Der Schlüssel hierfür läge bei Kindern und Jugendlichen in Kitas, Schulen und einer Berufsausbildung; für Erwachsene in Sprachkursen und einer Qualifizierung für den Arbeitsmarkt. Dabei seien jedoch Bund und Land gefordert: "Die Kommunen können diesen Schritt nicht alleine stemmen, wir sind auf finanzielle Hilfen vom Bund und vom Land angewiesen. Wir wissen zwar am besten, was die Leute vor Ort brauchen und können die Integration organisieren, unsere finanziellen Mittel reichen dazu jedoch nicht aus", betonte der SPD-Politiker.
Im Anschluss an Diskussionsrunde stürzten sich Christoph Manjura und Frank-Walter Steinmeier ins Getümmel der Kirchgasse im Gepäck einen dicken Pack mit roten Rosen -um mit den Wiesbadenerinnen und Wiesbadenern ins Gespräch zu kommen. Ein Angebot, welches von vielen Bürgerinnen und Bürgern gerne aufgegriffen wurde.