
Mit der Sanierung und der anschließenden Vermietung an einen Varieté-Betreiber ist erstmals in den letzten 15 Jahren ein konkreter und grundsätzlich tragfähiger Vorschlag für die Zukunft des gesamten Walhalla-Gebäudes gemacht worden, der nun als Auftakt für den weiteren Diskussionsprozess dienen soll, freut sich der Vorsitzende der SPD-Stadtverordnetenfraktion, Christoph Manjura, über die im Rahmen des Visionären Frühschoppen vorgestellten Pläne der städtischen Holding WVV. Das altehrwürdige Gebäude aus dem Jahre 1897 sei ein Schatz, den es zu erhalten und weiterhin kulturell zu nutzen gelte. Der Vorschlag des Oberbürgermeisters, der von der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) ausgearbeitet wurde, betrachte den Gesamtzusammenhang des Gebäudes. Bisher würden etwa 800 qm mit Kultur bespielt. Der Rest der Gesamtfläche von 5400 qm stehe leer und verfalle zunehmend. Es sind sich doch alle einig, dass ein ehemals prachtvolles Gebäude nicht weiter verfallen darf und es ein bedeutender Beitrag zur Stadtentwicklung rund um die Mauritius-, Hochstätten- und Kleine Schwalbacher Straße ist, so Manjura.
Der Ortsvorsteher des Ortsbezirks Mitte, Roland Presber, gibt zu bedenken, dass das Walhalla für die Wiesbadener Bürgerinnen und Bürger immer schon das gesamte Gebäude war und damit mehr, als nur Kino und Spiegelsaal. Das nun vorgestellte Konzept trägt dem Rechnung und fügt sich auch in den Planungskorridor des Stadtumbauprogramms Aktive Kernbereiche ein, betont Presber.
Die derzeitigen Betreiber, Walhalla Theater e.V. bieten mit viel Engagement und Gespür ein Programm an, das eine große Bereicherung für das kulturelle Leben unserer Stadt darstellt. Dabei ist nicht nur das Programm selbst von Bedeutung, sondern die Kombination mit der Patina des Spiegelsaals macht die besondere Aura der Veranstaltungen aus. Deshalb ist die Verbundenheit des Teams um Frau Skoetz mit den Räumen und die erste emotionale Reaktion auf den Vorschlag des Oberbürgermeisters absolut nachvollziehbar", zeigt der kulturpolitische Sprecher der SPD-Rathausfraktion, Hendrik Schmehl, Verständnis für die Position des Vereins.
Aus dem langjährigen Engagement des Walhalla Theater e.V. erwachse trotz des unzweifelhaften Charakters der Zwischennutzung des Gebäudes für die Stadtpolitik die Verantwortung, eine Perspektive für die weitere Arbeit des Vereins zu schaffen. Ob dies am Standort möglich ist oder eine andere Spielstätte vielleicht ebenfalls geeignet sein könnte, ist in weiteren Gesprächen im Detail zu diskutieren. Deshalb nehmen wir die Anregung des Visionären Frühschoppens auf und werden im nächsten Ausschuss für Schule, Kultur und Städtepartnerschaften als SPD-Fraktion gerne auch gemeinsam mit anderen Fraktionen einen runden Tisch beantragen, schließt Schmehl.