
Das Aufgabenspektrum des Jugendamtes hat sich in den letzten Jahren enorm ausgeweitet, erklärt Simon Rottloff, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Rathausfraktion und begründet dies mit den schärferen gesetzlichen Regelungen, die von der Bundesregierung erlassen wurden. Allerdings stattet der Bund die Kommunen bei den durchaus sinnvollen Aufgabenausweitungen nicht mit ausreichend finanziellen Mitteln aus. Das stellt die Kommunen immer wieder vor Probleme, da sie die Mehrausgaben mit ihren begrenzten Mitteln auffangen müssen, verdeutlicht Rottloff.
Auch bedeute der Aufgabenzuwachs eine Mehrbelastung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jugendamtes. Deswegen sei es wichtig, den Personalschlüssel im Blick zu behalten und, wenn nötig, an die neuen Herausforderungen anzupassen. In der letzten Wahlperiode haben wir daher bereits acht neue Stellen in der Bezirkssozialarbeit geschaffen und die Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter in der Abteilung entlastet. Allerdings müssen wir ein Auge darauf haben, dass bei einem weiteren deutlichen Anstieg der Fallzahlen der Personalschlüssel überprüft wird, betont der Sozialpolitiker.
Aktuell ist unser Jugendamt gut aufgestellt. Erst Mitte des Jahres hat der Hessische Rechnungshof dem Amt für Soziale Arbeit ein hervorragendes Zeugnis ausgestellt, erläutert Rottloff. Sowohl in Bezug auf die tatsächlich geleistete Arbeit als auch bezüglich des Kostenrahmens sehe der Rech-nungshof ausdrücklich keinen Bedarf für eine Optimierung der Arbeit des Wiesbadener Jugendamtes. Gerade wenn wir dieses sehr gute Niveau im Sinne der Betroffenen und des städtischen Haushalts halten wollen, müssen wir bei stark steigenden Fallzahlen auch mehr Personal einstellen, ist sich Rottloff sicher.
Allerdings muss der Bund in Zukunft bei einer weiteren Aufgabenausweitung die Kommunen ausreichend finanziell ausstatten, getreu dem Motto: Wer bestellt bezahlt, erklärt Rottloff abschließend.