
Seit 2008 konnten wir die Quote der Schülerinnen und Schüler ohne Abschluss von zehn auf fünf Prozent im Jahr 2015 halbieren. Diesen Erfolg können wir ganz konkret dem Ausbau der Schulsozialarbeit an den Haupt-, Förder- und Integrierten Gesamtschulen in den letzten Jahren zurechnen, bezieht sich Simon Rottloff, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Rathausfraktion, auf die Ergebnisse des Wiesbadener Monitorings für den Übergang Schule Beruf, welches in der heutigen Magistratssitzung beschlossen wurde.
Der Bericht zeigt aber auch, dass der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die eine betriebliche Ausbildung aufnehmen, allein in den letzten vier Jahren deutlich gesunken ist, um mehr als fünf Prozentpunkte. Hier müssen wir ansetzen und den Übergang in die betriebliche Ausbildung weiter stärken. Viele Jugendliche besuchen nach ihrem Haupt- oder Realschulabschluss eine weiterführende Schule, um einen höheren Abschluss anzustreben. Teilweise verlieren die Jugendlichen damit aber kostbare Zeit. Wenn die Jugendlichen ausbildungsreif sind, sollten wir sie entsprechend zu einer beruflichen Ausbildung hinführen, erklärt der gelernte Bürokaufmann. Zuerst eine Ausbildung zu wählen und im Anschluss noch ein Studium nachzuholen, zeige sich bei vielen Jugendlichen oftmals als die bessere Alternative. Daher müssen wir noch offensiver für die betriebliche Ausbildung werben, und ausbildungsunterstützende Angebote bieten. Das gelingt uns aber nur gemeinsam mit den Wiesbadener Betrieben. In diesem Zusammenhang werden wir im kommenden Sozialausschuss die Einrichtung eines Runden Tisches zur Stärkung der betrieblichen Ausbildung anregen, an dem alle Betroffenen teilnehmen, einschließlich Wirtschafts- und Elternvertreter, erklärt der Sozialpolitiker, der auch Mitglied im Berufsbildungsausschuss der IHK Wiesbaden ist. Wir sollten aber auch überlegen, inwiefern es angebracht ist, die Schulsozialarbeit an den Berufsschulen auszubauen, um den Schülerinnen und Schülern auch hier beratend und unterstützend zur Seite zu stehen, erläutert Rottloff abschließend.