
Wir bedauern die Entscheidung, den Beginn des Sternschnuppenmarktes nicht auf den 22. November festzulegen, kommentiert Simon Rottloff, Bundestagskandidat und Stadtverordneter der SPD Wiesbaden, die Ablehnung des Wunsches des Wiesbadener Schaustellerverbandes. Einige Einwände der Stadtverordneten, wie das mögliche Verderben von Lebensmitteln bei einer Schließung des Marktes am Totensonntag, konnten direkt vom Schaustellerverband ausgeräumt werden. Aber auch die Berufung auf die christlichen Feiertage, wie beispielsweise den Buß- und Bettag, kann ich nicht nachvollziehen vor dem Hintergrund, dass gerade dieser Feiertag unter einer CDU-geführten Bundesregierung ab dem Jahr 1995 abgeschafft wurde, erklärt Anita Hebenstreit, wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion.
Das Argument der grünen Ausschussvorsitzenden, eine Ausweitung des Handels könne nicht Sinn und Zweck des Marktes sein, verwundert Hebenstreit. Ein Markt ist schließlich ein Ort, an dem Waren gehandelt werden. Und schließlich geht es beim Weihnachtsmarkt ja nicht nur um Bratwurst und Glühwein, sondern auch um das vielfältige, häufig regionale Angebot des Kunsthandwerks, bemerkt Hebenstreit.
Wir sollten aber auch nicht die Bedeutung des Sternschnuppenmarktes für die Wiesbadener Gastronomie und Hotellerie unterschätzen. Eine Ausweitung des Sternschnuppenmarktes könnte auch hier zu mehr Arbeitsplatzsicherheit führen, betont der Gewerkschafter Rottloff die Vorteile einer zeitlichen Ausweitung des Sternschnuppenmarktes für die Stadt.
Im Rahmen der Veranstaltungsdauer der Winter-Stubb am Mauritiusplatz, die bis zum 06. Januar 2017 geöffnet war, oder der Eiszeit inklusive Lumen-Alm (15. November 2017 bis 14. Januar 2018), kann ich mich nicht an solche Diskussionen wie im vergangenen Wirtschaftsausschuss erinnern, erklärt Rottloff und bezieht sich dabei auch auf eine Aussage der CDU-Stadtverordneten Koch, die im Ausschuss erklärte, es müsse schließlich eine Trennung zwischen der Weihnachts- und Osterzeit geben. Das wirft dann doch Fragen auf, welche Anbieter hier in der Stadt mehr Gewicht haben und ob es eine Gleichbehandlung gibt, so Rottloff.
Hier wurde eine für die Stadt kostenfreie Möglichkeit verpasst, aktiv die in Wiesbaden ansässigen Schausteller zu stärken. Die Wiesbadener Schausteller sind für das Brauchtum vor Ort unerlässlich und häufig eine tragende Stütze. Auch bei finanziell nicht so lukrativen Veranstaltungen halten sie den Wiesbadener Vereinen und Veranstaltern die Stange, ergänzt Rottloff abschließend.