

Gerne hören wir uns die Argumente der BI Lebenswerter Schelmengraben an und nehmen die Einladung zur Begehung an, erklären der Wohnungspolitische Sprecher der SPD-Stadtverordnetenfraktion, Simon Rottloff und der SPD-Parteivorsitzende, Dennis Volk-Borowski.
Leider ist den beiden Stadtverordneten das erste Schreiben der BI nicht bekannt, weshalb auch keine Antwort darauf erfolgt sei. Wir verschließen uns keinem Gesprächsangebot. Deshalb haben wir noch vor der heutigen Berichterstattung direkt zugesagt. Im Gegenteil nehmen wir die Einladung zum Dialog gerne an. Dass wir die BI ernst nehmen, wollen wir mit dem Besuch am kommenden Montag unterstreichen, so die beiden Stadtverordneten.
Als Wohnungspolitischer Sprecher sei Rottloff regelmäßig im Stadtteil präsent und beteilige sich beim Projekt Schelmengraben selbst aktiv. Beide betonen, wie wichtig es sei direkt ins Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern zu kommen, statt übereinander zu reden.
Das in dem Brief an die Rathausfraktionen genannte Argument der höchsten Wohndichte aller Wiesbadener Siedlungen sieht die SPD-Fraktion allerdings differenzierter.
Vergleiche man Stadtteile, dann komme Klarenthal auf eine Dichte von 1.729 Einwohnerinnen und Einwohner pro Quadratkilometer und Dotzheim auf 1.442. Betrachte man einzelne Planungsräume, wie den Schelmengraben, dann relativiere sich die Kritik: So liege der Schelmengraben derzeit bei 11.431 Einwohnern pro Quadratkilometer, Klarenthal Nord hingegen bei 14.834. Die Innenstadtbezirke wiesen ohnehin eine vielfach höhere Bevölkerungsdichte auf. Letztlich ist diese aber nur ein unzureichender Maßstab für die Wohnqualität viel wichtiger ist eine gute Infrastruktur, die der Bevölkerungsdichte angemessen ist. Von Einkaufsmöglichkeiten über Kitas und Schulen bis hin zu Straßen und dem ÖPNV-Angebot sowie Erholungsflächen, so Simon Rottloff.
Uns ist wichtig, dass das Thema Nachverdichtung im Schelmengraben an diesen Infrastrukturpunkten sachlich diskutiert wird. Wir brauchen dringend bezahlbaren Wohnraum in unserer Stadt und gleichzeitig soll dies mit einer möglichst geringen Belastung der bestehenden Bewohnerschaft umgesetzt werden. Da lassen sich Konflikte und Widersprüche nicht vermeiden, so die beiden Stadtpolitiker abschließend.