
Nach ausgiebigen Debatten um Anträge und Vorhaben stand zu später Stunde in der Sitzung der SPD-Stadtverordnetenfraktion am Montag der letzten Woche noch ein wichtiger Punkt auf der Tagesordnung. Da die bisherige Fachsprecherin Nadine Ruf seit Mai Fraktionsvorsitzende ist und schon damals deutlich gemacht hat, dass sie nur noch für eine Übergangszeit das Amt der Fachsprecherin übernehmen würde, stand die Neuwahl nun auf der Tagesordnung. Hierzu wurde Dr. Gerhard Uebersohn vorgeschlagen. Der gebürtig aus Hannover stammende Jurist, der mit seiner Familie nun seit über 20 Jahren in Nordenstadt lebt, gehörte bereits in der Vergangenheit zu den ausgewiesenen Umweltexperten der SPD-Fraktion, für die er auch im Ausschuss für Umwelt, Energie und Sauberkeit sowie im Ausschuss für Planung, Bau und Verkehr sitzt.
Ein besonderes Augenmerk richtet Dr. Uebersohn auf die in Wiesbaden gerade heiß diskutierten Grenzwerte für Feinstaub und Stickoxide. Nach allem, was wir wissen, verursacht diese Art der Umweltverschmutzung jedes Jahr genauso viele Todesfälle wie der Straßenverkehr, so Uebersohn. Für ihn ist daher klar: Wir brauchen Citybahn und Elektrobusse, damit wir uns schnell und umweltfreundlich in der Stadt bewegen können. Für den bekennenden Radfahrer Uebersohn spielen dabei aber auch die Radverbindungen eine große Rolle: Ich freue mich, dass hier gerade mit großer Energie daran gearbeitet wird, die Bedingungen für das Rad zu verbessern.
Mit Sorge betrachtet Uebersohn den vielfach zu beobachtenden Artenschwund auch im städtischen Raum. Wir haben hier noch einige Möglichkeiten, gegenzusteuern, so Uebersohn. Mit dem Programm Bäche ans Licht und der Vernetzung von Biotopen sind wir da auf dem richtigen Weg.
Ob Dr. Uebersohn seinen Wunschtraum, den Schiersteiner Hafen irgendwann als Naturschwimmbad erleben zu können, jemals verwirklicht sehen wird, steht derzeit leider noch in den Sternen. Den zum Teil giftigen Schlamm auszuheben und zu entsorgen, wird eine gewaltige Aufgabe, so Uebersohn. Aber darin ist sich der SPD-Politiker sicher. Das Ergebnis wäre sicher ein großer Gewinn für die Stadt und als Umweltpolitiker braucht man manchmal Hartnäckigkeit und einen langen Atem.
Dass Dr. Uebersohn neben seiner ausgewiesenen Fachkompetenz den notwendigen Nachdruck besitzt, ist für die SPD-Fraktion jedenfalls unbestritten. Die Wahl zum Fachsprecher erfolgte bei einer Enthaltung des Betroffenen einstimmig.