Worst Case für den Schelmengraben eingetroffen

Keine Nachverdichtung und erneuter Verkauf des roten Hochhauses

Wie nun bekannt wurde, hat die landeseigene Wohnbaugesellschaft GWH sich dazu entschieden, die geplanten 650 neuen Wohnungen im Schelmengraben nicht mehr zu bauen. Auch die Zukunft des roten Hochhauses bleibt weiter ungewiss – denn auch der neue Investor „Round Hill Capital“ hat das Haus erneut weiterverkauft.

Die SPD-Rathausfraktion bedauert es sehr, dass die GWH von den Plänen der Nachverdichtung im Schelmengraben Abstand genommen hat. „Auch wenn die GWH trotzdem in ihren Wohnungsbestand weiter investieren will, bleiben für uns einige Fragezeichen. Wie zum Beispiel geht es weiter mit den ursprünglich geplanten Investitionen in die Bildungseinrichtungen des Schelmengrabens, die Kita und die Grundschule?“ fragt der planungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Dr. Gerhard Uebersohn.

Mehr als verärgert ist die SPD-Rathausfraktion über den abermaligen Weiterverkauf des Roten Hochhauses. Das Rote Hochhaus ist der zentrale Baustein für eine Weiterentwicklung des Schelmengrabens – deshalb hat die SPD bereits im Oktober 2018 eine Vorkaufssatzung eingefordert. Dann hätte jetzt die Stadt einen Zugriff auf das Gebäude. Es bleibt abzuwarten, ob mit dem neuen Besitzer eine bessere Zusammenarbeit und Abstimmung möglich ist. Der Antrag zur Vorkaufssatzung wurde damals mit einer Mehrheit von CDU, FDP und AfD abgelehnt.

„Nun zeigt sich: es wäre besser gewesen, einem Weiterverkauf mit einer Vorkaufssatzung einen Riegel vorzuschieben. Nun droht abermals eine Hängepartie und es bleibt völlig unklar, ob sich die Lage für die Bewohnerinnen und Bewohner des Schelmengrabens verbessern wird – dabei fehlt es dringend an einem Einkaufs- und Dienstleistungszentrum. Wir werden das Thema Vorkaufssatzung wieder auf die Agenda bringen – vielleicht hat bei manchem ja ein Umdenken eingesetzt“, so Dr. Uebersohn abschließend.