Arbeitsgemeinschaft 60 plus: Maßnahmen zur Corona-Krise nicht vorschnell beenden!

Die Beschränkungen zur Eingrenzung der Corona-Epidemie sollen nach Auffassung der AG 60 plus nicht voreilig beendet werden mit Rücksicht auf negativen Auswirkungen auf die Wirtschafts- und Arbeitsplatzsituation. Die Auffassung aus der FDP und aus Wirtschaftskreisen, die Regierungen in Bund und Ländern sollten Elemente und Methoden entwickeln, aus der Corona-Krise vermittels einer „Exitstrategie“ in die Normalität zurückzukehren, halten die SPD-Senioren für wohlfeile, ja populistische Äußerungen.

Selbstverständlich muss eine geordnete Rückkehr zur Normalität geplant werden. Doch im Moment sind wir noch weit davon entfernt und brauchen unsere ganze Energie, um die Krise geordnet und dauerhaft zu bewältigen. Wir dürfen auf keinen Fall durch falsche und zu früh geweckte Erwartungen die jetzigen erfolgreichen Maßnahmen gefährden.

Es ist klar, dass die Maßnahmen beendet werden, wenn die Gefahr vorüber ist. Dafür muss keiner ein hochkompliziertes Ausstiegsprogramm entwickeln. Eine Forderung nach einer sogenannten Exit-Strategie suggeriert auch in perfider Weise, dass die Politikverantwortlichen die einschränkenden Maßnahmen nach Ende der Corona-Bedrohung wohl beibehalten wollten.

Die einschränkenden Maßnahmen zur Begrenzung der Corona-Epidemie „auf Zeit“ wurden nicht aus Übermut und Fahrlässigkeit, sondern aus Verantwortung und Vorsorge eingesetzt.
Die kritischen Anmerkungen aus Wirtschaftskreisen, es dürften durch übermäßige Einschränkungen nicht größere Schäden in der Wirtschaft und der Bevölkerung angerichtet werden, löst nicht die Frage, welche anderen Möglichkeiten denn zur Verfügung stehen.

Hier hätten auch Wirtschaftsunternehmen, wie Adidas, Deichmann, H&M usw. die Chance Verantwortung zu übernehmen und etwas an die Bürger, die auch Ihre Kunden sind, zurückzugeben und Schäden an der Volkswirtschaft zu minimieren.

Würde man die Einschränkungen lockern oder beenden, bevor die epidemische Entwicklung unter Kontrolle ist, kann keiner die Verantwortung für die weitere Entwicklung übernehmen. Auch junge Menschen, die sich sicher und vom Virus ungefährdet wähnen, würden dann zur Ausbreitung der Krankheit beitragen. Die Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen wegen des Ausfalls von Arbeitskräften, medizinischen Mitteln und Geräten und ein mehr an Sterbefällen werden erneute, aber rigidere Einschränkungen erfordern. Die katastrophale Situation würde sich in die Länge ziehen. Verantwortungsvolle Politiker sollten sich hier nicht verbal in die Ecke drängen lassen.
Die SPD-Senioren appellieren daher an die Geduld und Einsicht der Bevölkerung und erteilen einem solchen kurzsichtigen und durchschaubaren Gerede eine deutliche Absage.