Pressemitteilung
Sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler dürfen nicht weiter abgehängt werden
Kinder in sozial benachteiligten Familien zählen zu den größten Verlierern der aktuellen Corona-Krise. In dieser akuten Phase, in der weder der Verlauf der Krise noch der Zeitpunkt der Wiederöffnung der Schulen für alle Schülerinnen und Schüler absehbar ist, ist es wichtig, im Interesse der Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit die schulische Betreuung aller Kinder so weit wie möglich sicherzustellen.
Es ist geplant, die Schulen Stück für Stück wieder zu öffnen, angefangen mit den Abschlussklassen.
Doch auch hier macht das HKM Ausnahmen. Zahlreiche Schulformen an den Beruflichen Schulen, die zu einem Hauptschulabschluss oder einen mittleren Bildungsabschluss führen, werden weiterhin nicht beschult. Als Beispiele seien die zweijährige Berufsfachschule und die Bildungsgänge zur Berufsvorbereitung (BzB) genannt. Hier handelt sich um Klassen mit Schülerinnen und Schülern, die besonders gefördert werden sollten. Eine stufenweise Öffnung für weitere Jahrgangsstufen ist geplant, aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht kommuniziert.
Auch die Äußerung, dass als nächstes Klassen folgen, die nächstes Schuljahr einen Abschluss erwerben sollen. Bezieht man dieses Vorhaben auf die Beruflichen Schulen, so werden demnächst mit einem Schlag ca. 80-90 % der regulären Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Wir fordern das Kultusministerium auf die Schülerinnen und Schüler aus sozial benachteiligten Familien, die zu den größten Verlierern der Corona-Krise gehören, bevorzugt zu unterstützen.
Die Auswahl, welche Kinder und Jugendliche das sind, soll den Schulen überlassen werden. Sie kennen ihre Schülerinnen und Schüler am besten, haben meist einen guten Einblick in die Familien und wissen nach den vergangenen Wochen des Fernunterrichts, wen sie erreicht haben und wen nicht. Es geht hier um zusätzliche Lernangebote für leistungsschwache bzw. sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler, damit diese in der jetzigen Situation nicht weiter abgehängt werden. Wir überlassen es den Schulen, kreative Lösungen für den Fernunterricht und den Präsenzunterricht zu entwickeln. Klassenteilung, Gruppenteilung, Präsenz nur an einigen Tagen der Woche, periodische oder epochale Unterricht sind nur einige mögliche Varianten. Das hätte zudem den Vorteil, dass Eltern wenigstens einige Tage in der Woche entlastet werden.
Ferner ist es wichtig, dass bei der Komplexität der hessischen Schullandschaft alle Schulformen besser berücksichtigt werden. Insbesondere die Beruflichen Schulen mit ihren zahlreichen Voll- und Teilzeitangeboten wird oft alleine gelassen. Hier ist es von großer Bedeutung, dass das Hessische Kultusministerium Ihren Schulen ein schnelleres und frühzeitiges Unterstützungsangebot darlegt.
Kontakt:
SPD-Unterbezirk Wiesbaden
Kirsten Haas, Geschäftsführerin
kirsten.haas@nullspd.de
0611-9999114