Großveranstaltungen endlich definieren Landesregierung lässt Vereine im Regen stehen

„Viele Vereine und Verbände stehen aktuell vor der Herausforderung, zu entscheiden, ob sie Veranstaltungen – seien es Mitgliederversammlungen oder öffentliche Veranstaltungen – absagen, oder eben nicht. Und das hat für viele auch finanzielle Konsequenzen“, erklärt Michael David, Fachsprecher für den Bereich Freizeit und Sport in der SPD-Stadtverordnetenfraktion.

Zum einen gebe es die Ungewissheit, ob die geplanten Veranstaltungen als Großveranstaltungen gelten. Zum anderen sei nicht abschätzbar, wie die Regelungen ab September aussehen werden.

„Und hier lässt die Landesregierung das Ehrenamt im Regen stehen. So lange das Land nicht festlegt, was für Veranstaltungen und ab welcher Größe unter das Verbot von Großveranstaltungen fallen, haben die Vereine keine Rechtssicherheit“, ärgert sich David. „Dies bringt die Vereine und Verbände in eine schwierige Entscheidungssituation: Sagen sie die Veranstaltungen ab und nehmen teilweise Ausfallkosten und Regressforderungen in Kauf? Oder planen sie weiter – dann mit umfangreichen Hygieneplänen, die neue Kosten verursachen? Und was, wenn die Veranstaltung im Zweifel dennoch abgesagt werden muss, weil sie dann doch als Großveranstaltung angesehen wird? Das Land zahlt dann sicherlich nicht die angefallenen Kosten an die Vereine aus“, so David weiter.

„Das Land steht in der Pflicht: Wir fordern die Hessische Landesregierung auf, hier schnellstmöglich nachzubessern und Großveranstaltungen zu definieren“, betont David abschließend

Der Stadtverordnete Simon Rottloff, selbst intensiv in die Organisation der Kloppenheimer Kerb eingebunden, kann die Kritik aus dem eigenen ehrenamtlichen Engagement heraus nur bestätigen: „Wir würden es sehr bedauern, wenn die vielen Kerben in den Wiesbadener Vororten nicht stattfinden könnten, aber wir würden das alle schweren Herzens akzeptieren und nächstes Jahr einfach doppelt so intensiv feiern. Was uns aber wirklich Sorge macht, ist die große Ungewissheit und Hängepartie. Weiterplanen und noch höhere Ausfallkosten riskieren oder vielleicht zu früh absagen und die Veranstaltung wäre im Herbst doch möglich. Da brauchen wir schnell Klarheit, was Hessen als Großveranstaltung definiert.“