Pressemitteilung
Die Corona-Pandemie schlägt zunehmend im Ausbildungsmarkt durch und die Auswirkungen werden jetzt immer spürbarer. Viele Ausbildungsbetriebe verzichten auf neue Auszubildenden oder reduzieren fest geplante Übernahmen der Ausgelernten. Doch auch die Qualität der Ausbildung bleibt oft auf der Strecke.
Mit großer Sorge betrachtet die Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) der Wiesbadener SPD die Entwicklungen auf dem heimischen Ausbildungsmarkt. Die Lernorte der Auszubildenden sind überall zumeist geschlossen und Berufsschulen, Betriebe und Geschäfte befinden sich im Lockdown. Viele der Absolventen im Sommer haben einen großen Teil der Ausbildungszeit in einem Ausnahmezustand gelernt. Dies ist nicht nur im Bereich der fachlichen Kompetenz zu spüren. Die Auszubildenden sind sehr verunsichert und fürchten die Perspektivlosigkeit.
Christian Kato, stellvertretender Vorsitzender der AfA Wiesbaden, hat erhebliche Bauchschmerzen, wenn er an die kommende Prüfungsphase der Auszubildenden denkt. Kato, der selbst Berufschullehrer ist, unterstreicht, wie wichtig die Präsenz der Azubis in ihren Lernorten ist: „Berufsschulen und Ausbildungsbetriebe sind immens wichtig und sie waren leider nicht hinreichend für das virtuelle Lernen vorbereitet. Besonders Auszubildende, die einen Förderbedarf haben, werden große Schwierigkeiten haben und bräuchten gezielte Ansprachen. Ansonsten werden wir viele Personen haben, die durch die Prüfungen fallen werden.“
Daher unterstützt die AfA Wiesbaden die Bestrebungen des DGBs, dass die Bundesregierung ein Förderprogramm für die Prüfungsvorbereitung auflegen soll. „Wir müssen unsere Verantwortung gegenüber den Auszubildenden wahrnehmen und ihnen die Unterstützung anbieten, die sie brauchen. Unser Vorschlag ist, dass ein städtischer Ausbildungsgipfel einberufen wird, an dem die Stadt, das zuständige Staatliche Schulamt, Gewerkschaften, Kammern, Berufsschulen und die Agentur für Arbeit teilnehmen, um gemeinsame einheitliche Lösungen sowie Angebote für die Abschlussjahrgänge anzubieten“, fordert Aman Yoseph. Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen der SPD ergänzt: „Eine hohe Durchfallquote würde allen beteiligten Ausbildungsparteien teurer kommen, als eine konzertierte Aktion Ausbildung. Hier sollte man sich verbindlich über schulische Nachhilfen, Prüfungsvorbereitungen, zusätzliche überbetriebliche Lehrlingsunterweisungen und Freistellungen verständigen. Eins darf man natürlich nicht vergessen… nach der Corona-Krise ist vor dem Fachkräftemangel.“
Material zum Herunterladen:
Foto Aman Yoseph | (c) Angelika Aschenbach
Foto Christian Kato | (c) Angelika Aschenbach
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Kirsten Haas, Geschäftsführerin
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