Pressemitteilung

Erinnern wir uns an das Jahr 2017. Der damalige Pflegefachkraft-Auszubildende Alexander Jorde wurde durch seine kritischen Fragen zur Pflegesituation in Deutschland an Bundeskanzlerin Angela Merkel bundesweit bekannt. Er kritisierte vor allem, dass der Betreuungsschlüssel für Pflegekräfte zu kaum stemmbaren Herausforderungen führe und inwieweit dieser Zustand mit unserem Grundgesetz zu vereinbaren sei. Mehr Pflegepersonal durch attraktivere Arbeitsbedingungen, zu denen auch die tarifgebundene Bezahlung gehört, war die Lösung am Ende der Diskussion.

Einige Jahre später müssen wir leider feststellen, dass die Situation der Pflegekräfte sich nicht verbessert, sondern sich weiter verschärft.

Durch die Pandemie wird zudem noch deutlicher, wie prekär die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte sind und, damit verbunden, der Unmut unter Pflegekräften immer weiterwächst. Die Gewerkschaft Ver.di deutet schon seit langem auf eine hausgemachte Krisensituation in der Pflege hin. Dazu gehört auch der Mangel an Pflegekräften. Denn immer mehr Pflegekräfte sehen sich aufgrund der unzumutbaren Arbeitsbedingungen gezwungen aus dem Beruf auszusteigen.

Annette Schmitt, Mitglied des Arbeitskreises für Arbeitnehmer*innenfragen, sagt hierzu: „Zu glauben, dass der Markt die gesundheitliche Versorgung von Menschen organisieren könne, ist ein Fehlgedanke mit fatalen Folgen für unsere Gesamtgesellschaft.“ Das Gesundheitswesen inklusive der ambulanten und stationären Pflege müssen wieder als staatliche Daseinsvorsorge verstanden und die damit verbundenen Aufgaben und Verantwortlichkeiten von staatlicher Seite wieder aufgenommen werden. Deshalb werden wir uns für diese Verantwortlichkeit mit all den uns zur Verfügung stehenden demokratischen Mitteln auch bei Bund und Land einsetzen. Wir wollen der stete Tropfen sein, der den Stein höhlt und immer wieder diese Forderungen an Land und Bund über unsere gewählten Vertreter herantragen.

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Foto Annette Schmitt | (c) Angelika Aschenbach

Kontakt:

SPD-Unterbezirk Wiesbaden
Kirsten Haas, Geschäftsführerin
kirsten.haas@nullspd.de
0611-9999114