Pressemitteilung
Auch wenn es im täglichen Stadtbild meist fernab der öffentlichen Wahrnehmung stattfindet: In Wiesbaden ist Prostitution nach wie vor ein alltäglicher Bestandteil des Stadtlebens. Einige Prostituierte gehen der Prostitution im Stadtgebiet sogar in (Privat)wohnungen nach, genehmigte Prostitutionsstätten befinden sich in denen als fünf Toleranzzonen deklarierten Gebieten. Laut offiziellen Angaben haben seit März 2018 insgesamt 868 Frauen, 23 transsexuelle und 3 Männer in Wiesbaden eine Anmeldebescheinigung beantragt und erhalten. Die tatsächliche Anzahl der Prostituierten dürfte deutlich höher sein, auch Zwangsprostitution ist tägliche Realität. Die Rathauskooperation von SPD, Grüne, Volt und Die Linke hat im Ausschuss für Frauen, Gleichstellung und Sicherheit daher die Erstellung eines Konzeptes für eine niedrigschwellige Beratungsstelle für weibliche und männliche Prostituierte eingebracht. Mit ihrem Antrag greift die Kooperation die Expertise und weitreichende Erfahrung aus der aufsuchenden Beratungsarbeit des kommunalen Frauenreferates im Rahmen der Istanbul Konvention auf. Bei einem Ausstiegswunsch unterstützt eine solche Beratungsstelle durch Vernetzung mit anderen Einrichtungen bei der Klärung der finanziellen und Aufenthaltsrechtlichen Situation, der Suche nach Wohnungen und Arbeitsmöglichkeiten. Auch eine Vermittlung in Therapieangebote ist ein weiterer Bestandteil. „Unser Ziel ist es, Prostitution zurückzudrängen und den Prostituierten die Hand zum Ausstieg zu reichen“, so Susanne Hoffmann-Fessner, frauenpolitische Sprecherin der SPD. Das Konzept soll als eine der Zielgruppen auch die illegalen Prostituierten vorsehen, damit diese beim Ausstieg aus der Prostitution unterstützt werden können.
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