Mehr als die Innenstadt

Wiesbaden ist mehr als die Innenstadt

Wiesbaden ist so vielfältig wie seine 26 Stadtteile. Neben der hochverdichteten Innenstadt lebt mehr als die Hälfte der Menschen in Wiesbaden in den Vororten und an der Rheinschiene: Angefangen beim vielfach noch ländlich geprägten Wiesbadener Osten oder in Frauenstein, über die ehemals Mainzer Stadtteile Amöneburg, Kastel und Kostheim bis hin zu Biebrich, dem mit fast 40.000 Einwohnerinnen und Einwohnern der größte Stadtteil. Aber auch Dotzheim und Schierstein zählen zu diesen Stadtteilen, in denen oftmals noch eine starke lokale Identität gelebt und gefeiert wird. Dies gilt es zu berücksichtigen, wenn die Zukunft Wiesbadens als Ganzes gestaltet wird. Eine alleinige Ausrichtung an den Bedürfnissen der Innenstadt ist dabei nicht zielführend. Denn ein wesentlicher Teil der Menschen in Wiesbaden wohnt nicht in der Innenstadt. Auch wenn diese das Zentrum unserer Stadt bildet und dort viele Herausforderungen zu lösen sind, muss die Stadtpolitik sich um alle Menschen in Wiesbaden kümmern. Die Anforderungen der Vororte sind dabei andere als in der Innenstadt. Als SPD Wiesbaden nehmen wir die Forderungen aus den Stadtteilen ernst. Wir haben die ganze Stadt im Blick.

Den spezifischen Anforderungen der Stadtteile jenseits der Innenstadt widmen wir daher ein eigenes Kapitel im Wahlprogramm, auch wenn sich in den thematischen Kapiteln häufig auch Projekte für die Vororte wiederfinden.

 

Mobilität für alle

Auf Grund der Entfernungen und der fehlenden Infrastruktur vor Ort (etwa im Bereich Nahversorgung) sind die Menschen in vielen Vororten häufiger auf das Auto angewiesen als Bewohnerinnen und Bewohner der Innenstadt. Dies ist bei allen Diskussionen über die Verkehrswende zu berücksichtigen. Wir wollen deshalb gerade in den Vororten die Mobilitätsangebote ausbauen und attraktiver machen, um gute Alternativen zum Auto bereitzustellen. Gleichzeitig braucht es Maßnahmen, um die erhebliche Verkehrsbelastung besser zu steuern.

 

Wir wollen:

  • neue Busverbindungen zwischen den Vororten, aber auch in Richtung Innenstadt (z.B. zur besseren Anbindung des Gewerbegebietes in Delkenheim) und den Ausbau der bestehenden Verbindungen. Dazu gehören auch Schnellbuslinien mit wenigen Haltepunkten für den Berufsverkehr
  • Verkehrskonzepten für die vom Durchgangsverkehr belasteten Vororte entwickeln (insb. für Erbenheim, Igstadt und Bierstadt, aber auch darüber hinaus), aber auch für die Anbindung der Wallauer Spange
  • den Schienenverkehr auf der Ländchesbahn und der Rheingaulinie attraktiver machen, Aufwertung der Bahnhöfe und Haltestellen.

Kultur vor Ort und Vereinsleben

Die Vororte leben von ihrer reichen und vielfältigen Vereinsstruktur. Ob Sportvereine, Freiwillige Feuerwehr, Kerben und Brauchtum, Fastnacht, Stadtteilgeschichte oder Theater und Musik – sie alle sorgen für Miteinander und Geselligkeiten, integrieren die Menschen und halten die Gesellschaft zusammen. Und Spaß macht das Ganze auch noch!

 

Wir wollen dies nach Kräften unterstützen:

  • Weiterhin kostenfreie Nutzung von Bürgerhäusern für Vereine
  • Unterstützung bei Veranstaltungen und Erfüllung der Sicherheits- und Umweltauflagen
  • Unterstützung bei (Neu-)Einrichtung und Erhalt von Vereinshäusern und Funktionsgebäuden, z.B. von Sportvereinen
  • Zuschüsse für Jugendarbeit von Vereinen erhalten und ausbauen, Gerätehäuser und Ausstattung der freiwilligen Feuerwehren erneuern
  • Wohnen

Wohnen im Vorort bedeutet häufig Wohnen in den eignen vier Wänden. Zahlen des Städtischen Statistikamtes belegen, dass gerade im „Ländchen“, also dem Wiesbadener Osten, die Eigentumsquote im Vergleich zur Innenstadt deutlich höher ist. Die Orte „leben“ von ihrer gewachsenen Struktur. Da gibt es die alten Ortskerne sowie die Neubaugebiete. Wir wollen die alten Strukturen gerne auch in der Zukunft. Das bedeutet, dass wir weniger große Investoren-Neubauten wollen, dafür kleinteiligere, individuelle Häuser und Plätze, die sich an der Bausubstanz im Ort orientiert. Gleichwohl gilt: ohne Nachverdichtung und Neubaugebiete werden wir beim Thema Wohnen keine Lösung finden.

 

Daseinsvorsorge und kommunale Infrastruktur

Der Neubau der Feuer- und Rettungswache in Igstadt oder auch des Bürgerhauses in Medenbach zeigt: Wir setzen kommunale Infrastruktur auch für die Vororte um. Auch darüber hinaus gilt es, wesentliche Angebote der Stadt in den Vororten und Stadtteilen zu erhalten und auszubauen.

 

Wir wollen:

  • Ortsverwaltungen mit einer angemessenen Personalausstattung und die Einrichtung von Geldautomaten prüfen, sofern keine anderen Angebote im Stadtteil vorhanden sind
  • Stadtteilbibliotheken und Volksbildungswerke in den Vororten erhalten
  • ein wohnortnahes Angebot an Betreuungsplätzen, Schulen und Sporteinrichtungen
  • ein Sozial-Rathaus in Biebrich etablieren und das Bürgerhaus Kastel-Kostheim umsetzen
  • Spielplätze und Grünflächen in den Vororten sanieren und pflegen
  • soweit ddie Ansiedlung von Nahversorgern in den Vororten unterstützen
  • ärztliche Versorgung auch in den Vororten – wir unterstützen die Arbeit von Curandum.